4.3.3 Industrie

Einleitung

Die Industrie spielt für die Steiermark als Wirtschaftsfaktor eine wesentliche Rolle. Die Steiermark zählt neben Vorarlberg und Oberösterreich zu den Bundesländern, in denen besonders viele Menschen im sekundären Sektor, zu dem die Industrie gehört, beschäftigt sind.
 
Für einige Sachverhalte wurden thematische Karten erstellt, die die Interpretation erleichtern sollen. Diese sind in diesem Dokument nach der Erläuterung zu finden. Die Farbgebung der Branchen ist durchgehend einheitlich gestaltet und die Karten können parallel verwendet werden.


Erklärung

Industriebetriebe nach Branche und Mitarbeiterzahl in der Steiermark 2021 (ab 250 Beschäftigten)

Erklärung

Industriestandorte der Steiermark auf Gemeindeebene 2021

Die Karte zeigt die Schwerpunkte der Industrie in der Steiermark, die Daten dafür stammen von der Industriellenvereinigung bzw. der Wirtschaftskammer Steiermark und beziehen sich auf das Jahr 2021.
 
Die industriellen Zentren der Steiermark sind der Zentralraum Graz und Graz Umgebung, wo man, entlang der Mur, eine Häufung von Industriebetrieben bis nach Leibnitz erkennen kann. Sehr stark industriell geprägt ist die Mur-Mürz Furche mit den industriellen Zentren in Leoben, Kapfenberg und Bruck an der Mur. In den meisten Bezirken kann man die Bezirkshauptstadt anhand der hohen Anzahl der Industriebetriebe erkennen, nicht so in Murau und Liezen. Die meisten Industriebetriebe haben in Murau die Gemeinde Teufenbach-Katsch mit 3 und auch die Bezirkshauptstadt Liezen ist im Gegensatz zu Trieben und Gaishorn benachteiligt. Wesentlich weniger Industriestandorte befinden sich in den Randgebieten der Steiermark. Diese Randgebiete sind neben Murau auch Teile der Südsteiermark und das Wechselland. Das sind zumeist Regionen, in denen die Erreichbarkeit der Zentren unterdurchschnittlich ist, es eine hohe Rate an Aus- oder Fernpendlerinnen und -pendlern aus der gesamten Region gibt und zusätzlich auch noch das Bevölkerungspotential gering ist.

Allgemein kann festgehalten werden, dass sich die industriellen Zentren im alpinen Bereich der Steiermark in den Talböden befinden. In dieser Karte sind die Signaturen dem jeweiligen Flächenmittelpunkt zugewiesen, also nicht lagetreu abgebildet. Eine interaktive Karte ist unter: http://landkarte.dieindustrie.at/ abrufbar.

Erklärung

Heatmap der räumlichen Konzentration der Industriebetriebe in der Steiermark 2021

Die Heatmap bildet die Ergebnisse der Standortkarte in anderer Form erneut ab. Bei dieser Art der Darstellung werden verdichtete Datenbereiche farblich hervorgehoben, diese Bereiche werden mit Hilfe einer Clusterung aus Daten errechnet.

Durch diese Darstellung lassen sich hier regionale Verflechtungen noch besser erkennen. Außerdem kommen Standortkonzentrationen rund um Bezirkshauptstädte, sowie Becken oder Talböden besser hervor. Besonders gut kann man das in der Mur-Mürz Furche beobachten. Die Bezirkshauptstädte Leoben und Bruck bilden das Zentrum, die industrielle Konzentration verläuft jedoch noch weiter nach Nordosten. Auch im Bezirk Liezen, der in der Karte industriell bedeutender erscheint, als er tatsächlich ist, sieht man die relative Ansammlung im Bereich des Enns- und Paltentales zwischen Liezen und Gaishorn. Ganz im Norden des Bezirkes wird eine starke Industriekonzentration in den Gemeinden Altenmarkt und St. Gallen angezeigt. Diese ist auf drei Betriebe zurückzuführen, die eine relativ hohe Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben. Alle übrigen Verteilungsmuster ähneln denen der Standortkarte. Erkennen kann man in dieser Karte auch wie wichtig gute Erreichbarkeit für die Ansiedelung von Unternehmen ist, im Idealfall das Vorhandensein einer Autobahn oder Ähnlichem. Das kann man klar an der Linie zwischen Gleisdorf und Hartberg erkennen, die sich mit der Wechsel-Bundesstraße B54 deckt.

Erklärung

Anzahl der Industriebetriebe und Anteil der Branchen nach Gemeinden 2021

In dieser Karte sind die Industriebetriebe nach Größe und Branche auf Gemeindeebene abgebildet.

Betrachtet man die Karte im Überblick, fällt auf, dass es viele blaue Kreissegmente gibt. Das sind Betriebe, die sich auf die Verarbeitung von Metall, Maschinen und Elektronik spezialisiert haben. Zentren der Metallverarbeitung sind in der Mur-Mürz Furche. Bekannte Unternehmen sind beispielsweise die voestalpine, die Böhler Werke und pewag Austria. Doch auch in Graz, in Weiz und im Aichfeld sind zahlreiche Unternehmen auf Metallerzeugung und -verarbeitung spezialisiert. Rund um Graz, besonders in den Gemeinden im Süden ist eine Spezialisierung auf Maschinen- und Fahrzeugbau ersichtlich. Namhafte Betriebe sind etwa AVL List, Andritz AG, Knapp AG oder auch der Autohersteller Magna.

Betrachtet man die Sparte Chemie, Pharma und Kunststoffe, in der Karte gelb dargestellt, erkennt man eine sehr disperse Verteilung über weite Teile der Steiermark.

Die Textil- und Lederindustrie ist in der südwestlichen Steiermark stärker vertreten als anderswo, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie vor allem in der südöstlichen Steiermark.

Die Holzindustrie bzw. Papier und Druck befinden sich in waldreichen Gebieten und entlang der Mur, zum Beispiel in Admont. Bekannte Betriebe der Branche Papier und Druck sind die Firma Sappi in Gratkorn, Norske Skog in Bruck, Mondi in Zeltweg und Mayr-Melnhof in Frohnleiten.

Obwohl Bergbau allgemein in der öffentlichen Wahrnehmung wenig präsent sind, ist der Erzberg nach wie vor ein aktives Abbaugebiet. Darüber hinaus beispielsweise auch die Magnesitwerke in Breitenau am Hochlantsch und das Salzbergwerk in Altaussee.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es in der Steiermark einen guten Branchenmix gibt.

Die Signaturen befinden sich im jeweiligen Zentrum der Gemeinden und sind daher nicht lagetreu. Die Farbgebung der einzelnen Branchen deckt sich mit gängigen Schulatlanten und ist in dieser Kartenserie durchgehend einheitlich.

Erklärung

Industriebetriebe nach Branche und Mitarbeiterzahl in der Steiermark 2021

Diese Karte zeigt die Industriebetriebe der Steiermark, differenziert nach Betriebsgröße und Branche. Der Durchmesser der Signatur steht für die Anzahl der Beschäftigten, die Füllung visualisiert die Branche. Zum besseren Verständnis für die hohe Relevanz der Erreichbarkeit sind die Straßen abgebildet.  

Die Signaturen der Betriebe sind lagetreu abgebildet, besonders in den klassischen Industriegebieten der Steiermark kommt es daher zu Überlagerungen.

Die Standorte konzentrieren sich entlang der Hauptverkehrsrouten und im alpinen Bereich am Talboden.  

Auffällig ist abermals die Fokussierung auf Metallerzeugung und -verarbeitung in der Mur-Mürz Furche. Was in dieser Karte ebenfalls ersichtlich ist, ist die hohe Anzahl der Kleinbetriebe, wobei einige Kleinbetriebe gar nicht abgebildet sind, da Unternehmen erst ab einer Zahl von 10 Beschäftigten im Datensatz erfasst sind.

Tabelle 1: Klassifikation der Betriebe nach Größe (Quelle: www.wko.at)

Erklärung

Industriebetriebe nach Branche und Mitarbeiterzahl in Graz 2021

Auch in der Karte der Stadt Graz kann man die Relevanz der Klein- und Mittelbetriebe für die Steiermark erkennen. Die räumliche Verteilung der Betriebe zeigt mit deren Zunahme von Norden nach Süden eine gewisse Beziehung mit der Geländeform, die durch die Schummerung in der Karte abbildet wird. Im Bereich des Hauptbahnhofs und entlang der Bahnlinien sowie der Ausfahrtsstraßen ist wegen der Erreichbarkeit und den Transportbedingungen eine Konzentration von Industriebetrieben erkennbar.

Erklärung

Industriebetriebe nach Branche und Mitarbeiterzahl in Graz 2021 (ab 250 Beschäftigten)

Die erläuternden Informationen decken sich mit denen der Industriebetriebe nach Branche und Beschäftigtenzahl der Steiermark.

Erklärung

Umsatzstärkste Industriebetriebe in der Steiermark 2022

In dieser Karte sind die umsatzstärksten Industrieunternehmen der Steiermark abgebildet. Die Daten dafür stammen vom Magazin „Top of Styria“ (2022). In diesem werden jährlich die umsatzstärksten Unternehmen der Steiermark gelistet, im Jahr 2022 waren 68 Industriebetriebe darunter.

Die umsatzstärksten Unternehmen konzentrieren sich abermals auf die Indu-striezentren der Steiermark, die anhand der anderen Karten bereits eingehend erläutert wurden. Bestätigt wird auch hier, dass die Metallverarbeitung und Weiterverarbeitung zu Fahrzeugen besonders wichtig ist. Daneben scheinen auch die chemische Industrie und die Holzindustrie sowie Papier und Druck zu den umsatzstärksten Branchen zu zählen.

Die verwendeten Farben der einzelnen Branchen decken sich mit denen der übrigen Karten. Anhand der Größe der Signaturen kann man auf den Jahresumsatz schließen. Dabei bezieht sich der Umsatz immer auf die Hauptniederlassung, es werden ausschließlich diese dargestellt. Diese Konzerne haben mehrere Zweigstellen, wobei der Umsatz dem in der Karte visualisiertem Standort zugerechnet wird.

Erklärung

Umsatzstärkste Industriebetriebe der Stadt Graz 2022

Hier gelten dieselben Erläuterungen wie in der Karte für die gesamte Steiermark. Erwähnenswert ist hier noch, dass die umsatzstärksten Betriebe der Steiermark in der Landeshauptstadt Graz bzw. in der Nähe der Stadtgrenze von Graz liegen. In Graz sind dies Andritz AG mit mehr als knapp 6,5 Milliarden Euro Umsatz und Magna Steyr AG mit mehr als 5 Milliarden € Umsatz. Die  zweitgrößte Betrieb stammt aus Premstätten (ams OSRAM AG mit rund 5 Mrd. € Umsatz).

Weiterführender Link zu den Top of Styria: www.topofstyria.at/flippingbooks/TOS-2022-Magazin/36/


Quelle und Bearbeiter

Quellenverzeichnis

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, A17 Landes- und Regionalentwicklung, Referat Statistik und Geoinformation.

Industriellenvereinigung Steiermark/Wirtschaftskammer Steiermark.

Internetquellen:
Statistik Austria: www.statistik.at.
Steirische Tourismus GmbH: www.steiermark.com
Top of Styria: www.topofstyria.at

Autorinnen und Autoren

Text:
Stephanie Christian, MSc (2017)
Mag.a Edeltraud Pirker (2022)

Kartengestaltung:
Stephanie Christian, MSc (2017), Mag.a Edeltraud Pirker (2022)

Lehrplanbezüge:
Mag. Michael Lieb

Mögliche Lernziele:
Mag. Michael Lieb

Web-Bearbeitung:
Mag.a Edeltraud Pirker (2022)