3.6.1.1 Pflanzenwelt

Einleitung

Erfahrungen mit Pflanzen zählen zu den ersten Begegnungen von Kindern mit der Natur. Damit ist das Thema Pflanzenwelt schon vor dem Volksschulalter ein immanentes. Die Schülerinnen und Schüler können hier zentrale biologische Erkenntnisse gewinnen sowie Prinzipien, Zusammenhänge, Kreisläufe und Abhängigkeiten kennenlernen.

Da für die Entstehung der Flora neben erdgeschichtlichen Ereignissen vor allem das Klima, die Geologie und der Boden maßgebend sind, ist das Thema auch besonders gut fächerübergreifend bearbeitbar.

Als Spezialthema werden hier auch endemische Arten behandelt, das sind Pflanzen (und Tiere), die nur einen bestimmten geographischen Raum besiedeln.

Didaktik

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Florengebiete Europas

Für die Entstehung der Flora sind neben erdgeschichtlichen Ereignissen vor allem das Klima, die Geologie und der Boden maßgebend. In diesem Zusammenhang wird auf die Schulatlas Steiermark Kapitel „Das Klima der Steiermark“, „Die Gesteine der Steiermark“ und „Die Bodengesellschaften der Steiermark“ hingewiesen. 

Daneben stellt die Aktivität des Menschen wohl den prägendsten Faktor für die Zusammensetzung der heutigen Flora und Vegetation dar. Angesichts der über Jahrtausende andauernden menschlichen Aktivität in Mitteleuropa ist eine Rekonstruktion der potenziellen natürlichen Vegetation (pNV) nur sehr schwer möglich. Das liegt mitunter daran, dass die Landschaft Mitteleuropas eine vergleichsweise alte Landschaft ist, die nur mehr wenige natürliche, unberührte Flecken aufweist.
 

Die Floren- und Vegetationsgeschichte seit dem Tertiär 

Um die Entstehung der rezenten Pflanzenwelt zu erklären, empfiehlt sich, neben der Betrachtung geologischer und klimatischer Umweltfaktoren, auch ein Rückblick auf vergangene Erdzeitalter. Ausgehend vom Tertiär folgt hier eine knappe Darstellung der wesentlichen Entwicklungen. 

Zahlreiche fossile Funde, auch aus der Steiermark, lassen für das beginnende Tertiär (Paläogen) ein tropisches Klima mit entsprechender Vegetation vermuten. Noch im Eozän wurde die formenreiche mitteleuropäische Flora vorwiegend von tropischen Pflanzenarten charakterisiert (Lorbeerwaldflora). Zu den in Europa heute noch erhaltenen Elementen zählen etwa Buxbaum (Buxus), Efeu (Hedera), Stechpalmen (Ilex), Lorbeergewächse (Laurus), Rhododendron (Rhododendron) oder Stechwinden (Smilax).

Die nördlichsten Teile der Landoberfläche (heutiges Spitzbergen und Grönland) waren von einem polaren sommergrünen Laubwald bedeckt, der bereits in der Oberkreide viele unserer heutigen sommergrünen Gehölzsippen beinhaltete. Zu diesen gehören viele der heutigen Baumarten, wie etwa Ahorn (Acer), Erle (Alnus), Birke (Betula), Buche (Fagus), Esche (Fraxinus), Walnuss (Juglans), Eiche (Quercus), Weide (Salix), Tanne (Abies), Fichte (Picea), Föhre (Pinus) und Lärche (Larix). Die damalige Flora arktischer Gebiete wird unter der Arktotertiärflora zusammengefasst und gilt als Vorläufer-Flora unserer heutigen nemoralen Zone (Zone der sommergrünen Laubwälder). 

Im Übergang vom Oligozän zum Miozän vollzogen sich zwei für heutige Pflanzenareale sehr entscheidende Vorgänge. Es kam zu einem allmählichen Rückgang der Temperaturen mit beginnender Florenverschiebung und beginnender Auffaltung alpiner Kettengebirge. Am Beginn des Pliozäns herrschte in Mitteleuropa ein weitgehend gemäßigtes Klima mit einer sommergrünen Laubwaldflora (= Arktotertiärflora). Nach Norden hin entstand unsere heutige boreale Zone sowie im Anschluss daran die arktische Zone. Im letzten Abschnitt des Tertiärs, dem Pliozän, war das weltweite Klima dem heutigen sehr ähnlich. Ozeane und Kontinente hatten etwa die heutige Lage angenommen. Auch wenn die Vegetation im Wesentlichen der heutigen entsprach, war die Flora im europäischen und nordamerikanischen Raum deutlich vielfältiger als heute. Diese Verarmung der Flora wird heute mit den Klimaschwankungen am Ende des Tertiärs begründet.

Abbildung 1: Erdzeitalter und deren Unterabschnitte. Zahl in Klammer: Beginn des Erdzeitalters in Mio. Jahren vor heute. Nach FREY & LÖSCH 2010, verändert.

Die Grenze zwischen Pliozän und Pleistozän gilt heute als Beginn einer Kälteperiode, in der viele Elemente des tertiären Florenstockes ausstarben. Die von Westen nach Osten verlaufenden Alpen stellten eine natürliche Barriere dar, welche die Florenwanderung nach Süden stark behinderte und so kam es für viele im Tertiär verbreitete Arten zu einer großräumigen Arealzerstückelung. Wie bekannt ist, gab es im Pleistozän mehrere Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten. Dieser wiederholte Wechsel bewirkte ein Hin- und Herwandern der Pflanzenarten und damit einen periodischen Wechsel der Vegetation. Pflanzenarten, die an ein gemäßigtes Klima angepasst waren, wichen dem wachsenden Inlandeis und den Eisstromnetzen der Alpengletscher in Richtung Süden aus. Zog sich das Eis in einer Warmzeit zurück, folgten arktisch-alpine Arten dem zurückweichenden Eis und eine gemäßigte Flora trat an ihre Stelle. Über das Ausmaß der würmkaltzeitlichen Vergletscherung in der Steiermark gibt Kapitel 3.2.3 Auskunft.

Die klimatischen Verhältnisse während der letzten Kaltzeit führten in Mitteleuropa zu unterschiedlichen Vegetationsformationen. In Europa dürfte das Klima nicht nur kälter, sondern auch trockener gewesen sein, weshalb der nemorale Laubwaldgürtel nicht nach Süden verschoben wurde, sondern praktisch verschwand. Vergleichbar mit einer typischen Tundrenvegetation breiteten sich Kältesteppen und Kältewüsten in den nicht vergletscherten Teilen des Alpenvorlandes aus. Auch im Mittelmeergebiet wird eine baumlose, steppenartige Vegetation vermutet. Nur in reliefbedingt begünstigten Lagen im Süden konnten sich Restwälder halten.

Aus fossilen Pflanzenresten in Seeablagerungen (Dryas-Tone) lässt sich die damalige Flora rekonstruieren. Beispielsweise lebten in eisfrei gebliebenen Gebieten zwischen Alpengletschern und nördlichem Inlandeis Arten, die heute zur Gebirgsflora zählen. Neben dem Leitfossil, der Silberwurz (Dryas octopetala) bestand diese Flora etwa aus der Zwergbirke (Betula nana) aus Zwergweiden (Salix herbacea, Salix reticulata, Salix retusa), dem Eisenhutblättrigen Hahnenfuß (Ranunculus aconitifolium), verschiedenen Steinbrecharten (Saxifraga oppositifolia, Saxifraga aizoides, Saxifraga paniculata) oder der Gemsheide (Loiseleuria procumbens).

Als Nunatakker werden Berggipfel und Grate bezeichnet, die die Eisstromnetze überragten. Auch diese, vom Wind zeitweise schneefrei gehaltenen Standorte dienten den Pflanzen, vor allem Kryptogamen, als Lebensraum in den Alpen während der letzten Kaltzeit. 

In den unvergletscherten Gebieten am Alpen-Ostrand wuchsen unterdessen verschiedenen Steppen-Typen. Es wurden etwa über Löß artenreiche Steppen mit verschiedenen Kräutern wie Beifußarten (Artemisia), Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae) sowie Gräsern festgestellt, die in klimatisch begünstigten Gebieten vereinzelt mit Gehölzen durchsetzt waren (wie etwa in der Grazer Bucht). 

Abbildung 2: Das Holozän. Nach FREY & LÖSCH 2010, verändert.

Besonders interessant ist die Floren- und Vegetationsentwicklung seit der letzten Kaltzeit. Nach FREY & LÖSCH 2010 gilt die Rückwanderung wichtiger mitteleuropäischer Baumarten aus ihren Refugialräumen als gesichert. Die Erkenntnisse beruhen im Wesentlichen auf Analysen von Pollen und Großpflanzenresten aus Mooren sowie vereinzelt auf dendrochronologischen Analysen und der C14-Datierung. Nach dem Höhepunkt der Würmkaltzeit vor etwa 20 000 Jahren wurde das Klima allmählich wärmer und die großen Eismassen schmolzen in den folgenden 10 000 Jahren ab. Die Vegetation war zu dieser Zeit noch von einer baumlosen Tundra beherrscht. Die fortschreitende Erwärmung hatte anfänglich noch ein kontinentaleres Klima zur Folge und förderte zuerst die Steppenpflanzen. Mit dem Zurückwandern der Gehölze stellte sich bald eine noch baumarme Kältesteppe ein. Etwa 12 000 Jahre vor heute gab es in Mitteleuropa offene Birken-Kiefernwälder, welche durch einen neuerlichen Kälteeinbruch wieder zurückgedrängt wurden. 

Mit einer deutlichen Klimaverbesserung vor etwa 10 000 Jahren begann mit dem Präboreal das Holozän und die Wiederbewaldung setzte erneut mit einer kurzen Birken-Kiefern-Phase (zweite Birken-Kiefern-Zeit) ein, welche von Kiefern-Hasel-Mischwäldern abgelöst wurde. 

Im Boreal (Haselzeit) lagen die Temperaturen im Jahresmittel um 1° C höher als heute und wärmeliebende Gehölze wie Eiche, Ulme, Linde, Erle und Esche breiteten sich aus. 

Vor 7 500 Jahren begann das Atlantikum (Eichenzeit), in dem die Temperaturen im Jahresmittel um 2,5°- 4° C wärmer waren als heute. Die Vegetation war von Eichen-Mischwäldern geprägt. In stärker versumpften Niederungen traten Erlen-Bruchwälder, in den Mittelgebirgen (und der montanen Höhenstufe) Fichtenwälder auf. Die Kiefer wurde dabei auf trocken-warme Sandböden zurückgedrängt und bildete mit der alten Steppenvegetation sowie weiteren eingewanderten südeuropäischen Elementen eine äußerst artenreiche Trockenvegetation (Trockenwälder im oberen und mittleren Murtal). Die Einwanderung der Flaumeiche (Quercus pubescens) wird bereits im Boreal vermutet. Die Flaumeiche zählt heute zu den submediterranen Florenelementen und kommt etwa im Norden von Graz in begünstigten Lagen vor. 

Im Subboreal vor etwa 4 500 Jahren war die Vegetation weiterhin von Eichen-Mischwäldern geprägt, ab der zweiten Hälfte trat die Rotbuche verstärkt hinzu. Ab etwa 3 800 bis 2 500 Jahren vor heute dominierten schließlich Rotbuchen-Eichen-Mischwälder. 

Der letzte Abschnitt des Holozäns, das Subatlantikum dauert bis heute an. Das Klima wurde seither allgemein kühler und blieb gleichmäßig feucht. Die potenzielle (natürliche) Vegetation wird nach wie vor von Rotbuchen-Wäldern dominiert.

Mitteleuropa war bis vor etwa 2 000 Jahren ein Waldland. Waldfreie Stellen waren selten und entweder natürlichen Ursprungs (Moore, (sub)alpine Höhenstufen, Lawinenhänge…) oder auf kleinflächige Aktivitäten des jungsteinzeitlichen Menschen zurückzuführen. In der Folge war der Mensch maßgeblich an der Zusammensetzung der heutigen Flora beteiligt. Am Beginn des Holozäns waren die Ostalpen und deren Randgebirge bereits vom Menschen bewohnt, wobei sein früher Einfluss eine eher untergeordnete Rolle spielte. In der jüngeren Steinzeit und mit dem Beginn des Ackerbaus hatte die Aktivität des Menschen auch Folgen für die Vegetation. Dies äußerte sich vielerorts in einer Umgestaltung der Landschaft (vgl. Kapitel 3.7 „Kulturlandschaften der Steiermark“). Zum anderen erfuhr die Flora des Landes, bedingt durch neue Kulturpflanzen sowie Adventivpflanzen, Zuwachs.

Die gegenwärtige Flora 

Im Laufe der Floren- und Vegetationsgeschichte hat sich das Pflanzenkleid der Erde in den einzelnen Erdteilen in Abhängigkeit von geoökologischen und genetischen Faktoren sehr unterschiedlich entwickelt. Eine physiogeographische, geologische und klimatologische Gliederung Europas ist relativ kleinräumig (Gebirge) und daher komplex. Zudem ist die Flora und Vegetation (unter der Flora eines Gebietes versteht man die Gesamtheit aller Pflanzensippen (Artenspektrum), unter Vegetation die Gesamtheit der Pflanzengesellschaften) im mitteleuropäischen Raum allgemein sehr gut erforscht, was zu einer Vielzahl an Gliederungskonzepten geführt hat. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, aus welchen Elementen sich die heutige Pflanzenwelt der Steiermark zusammensetzt, folgt nun eine knappe Charakterisierung der Flora Mitteleuropas und eine Möglichkeit, diese zu gliedern.

Die größte Einheit zur Charakterisierung der Flora der Erde ist das Florenreich. Heute unterscheidet man nach entwicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkten sechs Florenreiche, die Holarktis, die Neotropis, die Paläotropis, die Capensis, die Australis sowie die Antarktis. Jede dieser Regionen wird entsprechend ökologischer Bedingungen wiederum in Florenregionen unterteilt. Nach SCHRÖDER 1998 wird in Europa eine Gliederung in fünf Florenregionen anerkannt; die arktische, die boreale, die südeurosibirische, die mediterrane sowie die irano-turanische. FREY & LÖSCH 2010 erstellten in Anlehnung an SCHRÖDER 1998 eine Gliederung der Florenregionen im eurosibirischen Raum in die (zirkumpolar) arktische sowie boreale, die pontische, turanische, mediterrane, makronesische, submediterrane, atlantische und mitteleuropäisch-westsibirische Florenregion. Für uns in diesem Kontext interessant sind die Florenprovinzen der südeurosibirischen Florenregion, nämlich die atlantische, die mitteleuropäische, die sarmatische, die submediterrane, die euxinisch-hyrkanische, die pontisch-südsibirische sowie die alpische.

Jede dieser Regionen wird ihrerseits durch sogenannte Florenelemente charakterisiert. Ein Florenelement ist eine nach bestimmten Gesichtspunkten zusammengefasste Artengruppe der Flora. Pflanzenarten mit gleicher Verbreitung (ähnlichen Arealen) werden Geoelemente genannt. Dabei handelt es sich um geographische Florenelemente, welche in einer bestimmten Region ihr Hauptverbreitungsgebiet besitzen.

Erklärung

Florengebiete Europas

Die Steiermark liegt zur Gänze in der mitteleuropäischen Florenprovinz, weist jedoch zusätzlich Elemente anderer (benachbarter) Florenprovinzen auf. Die wichtigsten mitteleuropäischen Geoelemente sind etwa unsere Laubbäume, Rotbuche (Fagus sylvatica), Hainbuche (Carpinus betulus) und die Traubeneiche (Quercus petraea), deren Arealgrenzen im Norden und Osten weitgehend mit jenen der Florenprovinz übereinstimmen. Außerdem die Sommerlinde (Tilia platyphyllos), der Bergahorn (Acer pseudoplatanus), die Eibe (Taxus baccata), die Feldulme (Ulmus minor) oder der Efeu (Hedera helix). Die Voraussetzung für das Gedeihen von sommergrünen Laubbäumen sind ein niederschlagsreicher Sommer und ein nicht zu kalter Winter mit einer kurzen Frostperiode.

Im Osten schließt die sarmatische (mittelrussische) Florenprovinz (Mitteleuropäisch-sarmatische Florenelemente gelten auch als mitteleuropäische Florenelemente im weiteren Sinne) an die mitteleuropäische Florenprovinz an. Zahlreiche mitteleuropäisch-sarmatische (plurizonale) Florenelemente prägen auch die Pflanzenwelt der Steiermark. Zu ihnen gehören die Stieleiche (Quercus robur), der Spitzahorn (Acer platanoides), der Feldahorn (Acer campestre), die Schwarzerle (Alnus glutinosa), die Winterlinde (Tilia cordata), die Hasel (Corylus avellana), der Wildapfel (Malus sylvestris) oder auch die Bergulme (Ulmus glabra), die Bruchweide (Salix fragilis) sowie der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea) oder das Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaea). Die Esche (Fraxinus excelsior) weist innerhalb des europäischen Laubwaldgebietes wohl eine noch größere, plurizonale Verbreitung auf. Sie gilt als Florenelement der atlantischen, mitteleuropäischen, sarmatischen, submediterranen und euxinisch-hyrkanischen Florenprovinz.

Wie bereits angedeutet strahlen Florenelemente der benachbarten Florengebiete in die mitteleuropäische Florenprovinz ein und tragen somit zur Flora der Steiermark in unterschiedlichem Maße bei. 

Die atlantische Florenprovinz ist vor allem durch niederschlagsreiche Sommer charakterisiert. Sie erstreckt sich entlang der Atlantikküste von Südnorwegen über England bis Portugal. Zonaler Vegetationstyp ist auch hier der nemorale Laubmischwald. Die für diese Region typischen Heiden gelten zum Teil als instabile Degradationsstadien dieser Laubmischwälder. Pflanzenarten, die weit in die mitteleuropäische Florenprovinz vordringen sind etwa subatlantische Florenelemente (gemäßigt-atlantische Übergangselemente), wie der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea), der Behaarte Ginster (Genista pilosa) oder die Kriech-Rose (Rosa arvensis). 

Im Süden schließt die submediterrane Florenprovinz an die atlantische, die mitteleuropäische und die pontisch-südsibirische Florenprovinz an. Von den submediterranen Florenelementen sind besonders sommergrüne Laubbäume hervorzuheben, etwa Eichenarten wie die Flaumeiche (Quercus pubescens), die im Norden von Graz an warmen, steinigen Hängen ein Reliktvorkommen hat. Weitere Arten, die weit in das südliche Alpenvorland vordringen sind die Esskastanie (Castanea sativa), die Elsbeere (Sorbus torminalis), der Gelbe Hartriegel (Cornus mas), der Rauhaarige Zwerggeißklee (Chamaecytisus hirsutus) sowie bekannte, oft als Zierpflanzen oder Alleebäume gepflanzte Baum- und Straucharten wie der Flieder (Syringa vulgaris), der Buchsstrauch (Buxus sempervirens), die Silberlinde (Tilia tomentosa) oder die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum). 

Im Osten der mitteleuropäischen sowie im Süden der sarmatischen Florenprovinz erstreckt sich die pontisch-südsibirische Florenprovinz (bei uns ist eine starke Durchmischung mit submediterranen Florenelementen erkennbar, weshalb die Zuordnung des pontischen Florengebietes (Steppenregion) in der Literatur unterschiedlich behandelt wird) weit nach Osten bis zum Altaigebirge. Zahlreiche Pflanzenarten der dort charakteristischen Steppengesellschaften kommen auch bei uns in den wärmsten und trockensten Regionen der Steiermark vor. Zu den pontischen Geoelementen zählen etwa der Kicher-Tragant (Astragalus cicer), der Furchenschwingel (Festuca rupicola) oder einige Federgrasarten (Stipa) wie sie etwa im oberen Murtal vorkommen. An Trockenstandorten häufig ist auch die Nickende Küchenschelle (Pulsatilla pratensis), die in den steinigen Trockenwäldern im Grazer Bergland anzutreffen ist. Außerdem das Weiße Fingerkraut (Potentilla alba) oder das Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea) sowie der Schlehdorn (Prunus spinosa). Zu diesen pontischen Elementen gesellen sich weiters südsibirische Florenelemente. Auch wenn sich deren Verbreitung nicht unbedingt mit den Grenzen des Florengebietes deckt, gibt es doch einige Pflanzenarten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt hier haben und sogar weit in die mitteleuropäische Florenprovinz reichen. Zu ihnen gehören die uns geläufigen Arten wie die Gewöhnliche Birke (Betula pendula), der Faulbaum (Frangula alnus), der Gewöhnliche Seidelbast (Daphne mezereum), die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), der Hopfen (Humulus lupulus), der Wiesen-Flaumhafer (Helictotrichon pubescens), die Filz-Segge (Carex tomentosa), die Auen-Kratzbeere (Rubus caesius), die Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) oder der Östliche Wiesenbocksbart (Tragopogon orientalis). 

Die klimatischen Bedingungen ändern sich bekanntlich in Abhängigkeit von der Seehöhe, weshalb innerhalb der Florenprovinzen eine vertikale Differenzierung entsprechend der Höhenstufen notwendig ist. Florenelemente der tieferen Lagen nördlicher Breiten sind beispielsweise weiter im Süden in höheren Gebirgslagen anzutreffen. 

Da mit zunehmender Höhe die Sommer kürzer und die Winter länger werden, weist die montane und subalpine Höhenstufe der Alpen zahlreiche boreale Florenelemente auf. Zu ihnen zählen in unseren Breiten vor allem die Fichte (Picea abies), die Grauerle (Alnus incana) sowie die Moor-Birke (Betula pubescens). Auch die Lärche (Larix decidua) und die Zirbe (Pinus cembra) gehören neben zahlreichen Moor- und Sumpfpflanzen, wie Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Strauß-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora), Trollblume (Trollius europaeus) und weiteren Fichtenwaldarten, wie etwa dem Wald-Wachtelweizen (Melampyrum sylvativum), diesem Florenelement an. Weite Verbreitung finden bei uns sogenannte subboreale Florenelemente, welche einerseits weit in den Norden hinauf reichen, andererseits auch häufig jenseits der Südgrenze der borealen Florenregion anzutreffen sind. Diese sind Wacholder (Juniperus communis), Zitterpappel (Populus tremula), Traubenkirsche (Prunus padus), Eberesche (Sorbus aucuparia), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella), Schlangenknöterich (Persicaria bistorta), Himbeere (Rubus idaeus), Sal-Weide (Salix caprea) und Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus).

In der alpinen Höhenstufe mitteleuropäischer Hochgebirge trifft man neben alpischen Geoelementen (das Areal ist auf die Alpen als morphologische Einheit beschränkt) auf arktisch-alpine Florenelemente. Die alpische Florenprovinz und die arktische Florenregion zeichnen sich durch eine kurze Vegetationszeit, niedrige Temperaturen sowie eine geringe Verdunstung aus. Weiters prägen eine erhöhte UV-Strahlung (Zwergwuchs) sowie hohe Temperaturgegensätze zwischen Tag und Nacht das Wachstum alpiner Pflanzen. Allgemein fallen die Niederschläge wieder höher aus als in den Höhenstufen darunter. Beispiele für Pflanzenarten mit alpischer Verbreitung sind etwa die Grünerle (Alnus alnobetula) oder die Alpen-Soldanelle (Soldanella alpina). Florenelemente mit arktisch-alpiner Verbreitung sind etwa die Silberwurz (Dryas octopetala), der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis), der als die am höchsten steigende Blütenpflanze der Alpen gilt, die Kraut-Weide (Salix herbacea), die Netzweide (Salix reticulata) oder die Polsternelke (Silene acaulis).

Die Flora in Abhängigkeit von Höhenstufen und Standort

Wie weiter oben schon erwähnt, lässt sich die Vegetation in vertikaler Richtung vom Tiefland bis ins Hochgebirge in ähnlicher Weise unterteilen wie die großräumigen Vegetationszonen. Auch hinsichtlich der vertikalen Höhengliederung wird die Vegetation durch charakteristische Pflanzenvorkommen bestimmt. Dabei weist die Steiermark eine hohe Reliefenergie auf, wodurch die Zonierung besonders deutlich in Erscheinung tritt. Ein Überblick dazu ist in der nachstehenden Tabelle 1 zusammengefasst. 

Höhenstufe
Seehöhe [m]
Vorherrschende Vegetation
collin (Hügellandstufe) ~200 – ~400 (500) Wärmeliebende Laubmischwälder, Rotföhrenwälder
submontan (untere Bergwaldstufe) ~400 (500) – ~600 (700) Rotbuchenwälder mit wärmeliebenden Arten, Rotföhrenwälder
montan (Bergstufe) +600 (700) – ~(1200) 1400 Fichten-Tannen-Rotbuchenwälder, Fichten-Tannen-Wälder, Fichtenwälder
subalpin (Voralpenstufe) ~1400 – ~1900 (2000) Hochstaudenreiche Fichtenwälder, Lärchen-Zirben-Wälder, Latschen- und Grünerlengebüsche (Krummholz)
alpin (Alpenstufe) ~1900 (2000) – ~2500 (3000) Zwergstrauchheiden, Grasheiden (alpine Rasen)
subnival (Pionierstufe)  über 2500 (3000) Pflanzenteppiche, Pflanzenpolster
nival (Schneestufe) in der Steiermark nicht ausgeprägt Vereinzelte Blütenpflanzen, Moose, Flechten und Algen (Kryptogamen)

Tabelle 1: Höhenstufengliederung der Vegetation in der Steiermark. Nach MAURER 1981.

Außerdem wissen wir, dass das Pflanzenwachstum im Wesentlichen von Klima, Boden, Relief sowie der lebenden Umwelt beeinflusst wird. Entscheidend sind hierbei vor allem die Wärme- und Temperaturverhältnisse, die Niederschlagsverteilung, die Feuchtigkeitsverhältnisse im Boden, Lichtintensität und Tageslänge, chemische Faktoren wie Nähr- oder Giftstoffe sowie mechanische Faktoren wie Feuer, Tierverbiss und -tritt oder Wind.

Dabei kommt es nicht darauf an, ob die günstigen Temperaturverhältnisse durch das Großklima bedingt werden oder durch einen begünstigten Wuchsort wie etwa in geschützter Südhanglage. Auch ist es nicht wichtig, ob die benötigte Bodenfeuchtigkeit durch ausreichenden Niederschlag, durch eine geringere Verdunstung in Nordhanglage oder aber durch eine reliefbedingte Grundwassernähe erreicht wird. 

Nicht unwesentlich ist außerdem die Beziehung zwischen Boden und Muttergestein. Besonders markante Florenunterschiede bestehen zwischen Böden über Karbonat- beziehungsweise Silikatgestein. Während karbonatische Gesteine die Basis für neutrale bis basische sowie nährstoffreiche Böden bilden, entstehen über silikatischem Grundgestein saure und nährstoffarme Böden. Diese Tatsache führt zu vikariierenden Pflanzenarten (vgl. Tabelle 2) sowie unterschiedlichen Vegetationstypen auf ähnlichen Standorten in den Silikat- oder Kalkalpen. Als bodenhold werden solche Pflanzenarten bezeichnet, die zwar auf unterschiedlichen Substraten vorkommen, allerdings eine bestimmte Ausprägung vorziehen. Bodenvage Pflanzenarten kommen schließlich auf allen Böden vor.

Silikat Karbonat
Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum)
Silikat-Glocken-Enzian (Gentiana acaulis) Kalk-Glocken-Enzian (Gentiana clusii)
Gletscher-Nelke (Dianthus glacialis) Alpen-Nelke (Dianthus alpinus)
Moschus-Schafgarbe (Achillea moschata) Schwarze Schafgarbe (Achillea atrata)
Dreiblättrige Binse (Juncus trifidus) Einblütige Binse (Juncus monanthos)
Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) Alpen-Hahnenfuß (Ranunculus alpestris)
Sudeten-Stiefmütterchen (Viola lutea ssp. sudetica) Alpen-Stiefmütterchen (Viola alpina)
Zottige Schlüsselblume (Primula villosa) Clusius-Schlüsselblume (Primula clusiana)
Krumm-Segge (Carex curvula) Polster-Segge (Carex firma)

Tabelle 2: Vikariierende Pflanzenarten 

Im Folgenden werden einige charakteristische Pflanzenarten der jeweiligen Höhenstufe herausgegriffen und stellvertretend für typische Vegetationsformationen vorgestellt. Die Verbreitungskarten wurden nach dem provisorischen „Arbeitsatlas zur Farn- und Blütenpflanzenflora der Steiermark“ (Stand 12. Juli 2004) erstellt.

Colline Hügellandstufe

Bei der zonalen Vegetation der Tieflagen handelt es sich im Wesentlichen um unterschiedliche Laubmischwälder. Verschiedene Baumarten werden bei unterschiedlicher forstlicher Nutzung gefördert (vgl. Kapitel „Kulturlandschaften der Steiermark“). Azonale Waldgesellschaften sind etwa verschiedene Auwälder (siehe Feuchtgebiete).

Die Stieleiche (Quercus robur) ist eine sommergrüne Baumart mit gemäßigt kontinentalem Verbreitungsschwerpunkt. Sie zählt zu den häufigsten und sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich wichtigsten Laubbäumen Mitteleuropas. Die besonders lichtbedürftige und sehr langlebige Art hat dort größere natürliche Vorkommen, wo die Vitalität der Rotbuche gemindert ist. Bestandsbildend sind Stieleichen vor allem in bodensauren Stieleichenwäldern, in Eichen-Hainbuchenwäldern oder in Hartholzauen. (Foto: P. Schwager 2013)

Die zweinadelige Rot-Föhre (Pinus sylvestris) besitzt ein relativ großes Verbreitungsgebiet innerhalb Eurasiens und hat besonders geringe Ansprüche hinsichtlich Boden und Klima. Sie stellt eine der wirtschaftlich wichtigsten Waldbaumarten der Nordhalbkugel dar. In Abhängigkeit von der Bodenfeuchte baut die Rot-Föhre bodensaure Eichenwälder auf – entweder gemeinsam mit der Stieleiche (Quercus robur, feucht) oder der Traubeneiche (Quercus petraea, trocken), über diluvialen und alluvialen Schottern sowie lehmigen Sanden mit Rohhumusauflage am Südostrand der Alpen. (Foto: P. Schwager 2014)

Die sommergrüne Hainbuche (Carpinus betulus) zählt zu den Geoelementen mit mitteleuropäischer Verbreitung. Der Baum besitzt keine überdurchschnittliche wirtschaftliche Bedeutung, verfügt jedoch über ein besonderes vegetatives Regenerationspotenzial und wurde daher zur Brennholzgewinnung genutzt. Im steirischen Hügelland bildet die Hainbuche gemeinsam mit der Stieleiche oder der Traubeneiche Eichen-Hainbuchenwälder über kalkhaltigen Böden. Diese Wälder stehen je nach Exposition in Kontakt mit bestimmten Typen der Kalkhangbuchenwälder oder thermophilen Eichenwälder.

Als Element der trocken-warmen mediterranen Eichenwälder besitzt die Flaumeiche (Quercus pubescens) etwa im Norden von Graz an südexponierten, warmen und steinigen Hängen über Kalk, ein Reliktvorkommen. Die kleine bis mittelgroße, sommergrüne Baumart verträgt sowohl sommerliche Hitze und Trockenheit als auch Winterfröste. (Foto: P. Schwager 2014)

Die Flatterulme (Ulmus laevis) zählt zu den mitteleuropäischen Geoelementen, deren Verbreitung weit nach Osten reicht. Auch wenn sie eine geringere Anfälligkeit für das Ulmensterben besitzt, spielt sie im Waldbau nur eine untergeordnete Rolle. An selten überschwemmten Standorten entlang größerer Flüsse kommt sie gemeinsam mit der Stieleiche und der Esche (Fraxinus excelsior) in typischen Hartholzauen vor. Diese stehen oftmals in Kontakt mit Eichen-Mischwäldern der Tieflagen. (Foto: P. Schwager 2013)

Neben verschiedenen Waldtypen wird die colline Hügellandstufe von einem Mosaik aus Wiesen und unterschiedlichen landwirtschaftlichen Kulturen geprägt. Wiesen sind anthropogene Dauergesellschaften. Abhängig vom Standort und der Bewirtschaftungsart werden Wiesen von regenerations-freudigen, raschwüchsigen Pflanzenarten dominiert. Als häufigste Wiesentypen des Tieflandes gelten wohl die gedüngten Fettwiesen, welche meist mehrmals im Jahr gemäht werden. 

Der Glatthafer (Arrhenatherum elatius) ist die Charakterart der Fettwiesen. Er ist weit verbreitetet und von der Ebene bis in höhere Lagen ein häufiges und wichtiges Futtergras. In intensiv genutztem Grünland fehlt er meist aufgrund höherer Schnittempfindlichkeit.

Der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) ist als charakteristisches Gras der feuchten Tal-Fettwiesen weit verbreitet. Das Gras ist ein hochwertiges und ertragreiches Futtergras. Bei ausreichender Düngung kann es mehrmals jährlich geschnitten werden. (Foto: P. Schwager 2013)

Dieses Allerweltsgras ist vor allem auf intensiv genutzten Wirtschaftswiesen dominant vorhanden. Das Knaulgras (Dactylis glomerata) ist ein wertvolles, ertragreiches Futtergras (Obergras) und wird durch Düngung stark gefördert. (Foto: P. Schwager 2013)

Der Östliche Wiesenbocksbart (Tragopogon orientalis) ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein südsibirisches Florenelement und reicht weit in die mitteleuropäische Florenprovinz herein. In der Vormittagssonne leuchten seine Blüten wie kräftige gelbe Sterne in verschiedenen Fettwiesentypen. (Foto: P. Schwager 2013)

Der Rot-Klee (Trifolium pratense) ist eine Pflanze mit subborealer Verbreitung und in der Steiermark nahezu überall anzutreffen. Als Charakterart des Wirtschaftsgrünlandes fehlt er in keiner Wiese. (Foto: P. Schwager 2013)

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist ein sogenannter Kosmopolit, dessen Verbreitung anthropogen vorangetrieben wurde. Der Löwenzahn ist ein steter Bestandteil unserer Fettwiesen und deutet bei übermäßigem Vorkommen auf eine intensive Düngung hin. (Foto: P. Schwager 2013)

Auch die Margerite (Leucanthemum vulgare) zählt zu den Steppenpflanzen, die weit in den mitteleuropäischen Raum reichen. Bei uns wächst sie in Halbtrockenrasen sowie in wechselfeuchten Magerwiesen. (Foto: P. Schwager 2013)

Die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula) ist eine charakteristische Pflanze der artenreichen Talfettwiesen. Ihre Verbreitung ist nicht allein auf Mitteleuropa beschränkt, sondern reicht weit nach Osten. (Foto: P. Schwager 2013)

Submontane Bergwaldstufe und montane Bergstufe

Der Rotbuchenanteil nimmt mit steigender Seehöhe zu, weshalb die montane Höhenstufe als eigentliche Buchenwaldstufe gilt. Über nährstoffarmen Böden kommen auch die Stiel- und die Traubeneiche vor, in den Randalpen ist der Hainbuchenanteil höher. Je nach Boden- und Klimaverhältnissen wechseln Laub- und Nadelwälder einander ab. In der submontanen Höhenstufe ist die Buche die vorherrschende Baumart. Etwas höher, in der montanen Stufe, dominiert sie in den niederschlagsreicheren Rand- und Zwischenalpen.

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist eine sommergrüne Baumart der gemäßigten bis warmgemäßigten Klimata Europas. Die Schattenbaumart ist in der Steiermark in zahlreichen naturnahen Wäldern vertreten. Die Wälder haben oft einen hallenartigen Wuchs mit einer gering entwickelten Strauchschicht. Typisch ist etwa der Waldmeister-Buchenwald oder, eine trockenere Ausbildung an wärmeren Standorten über Kalk, der Orchideen-Buchenwald. Von Bedeutung sind weiters verschiedene Fichten-Tannen-Buchenwälder. (Foto: P. Schwager 2014)

Der Waldmeister (Galium odoratum) ist namengebend für den Waldmeister-Buchenwald. Er zählt zu den mitteleuropäischen Geoelementen, ist aber weiter nach Osten verbreitet.

Seine Hauptverbreitung hat der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) in den Gebirgen Mitteleuropas, er ist aber sowohl nach Westen als auch nach Südosten weiter verbreitet. Bei uns ist er die Charakterart der mitteleuropäischen Schluchtwälder mit guter Nährstoffversorgung und sickerfeuchten Hängen ohne Staunässe. (Foto: P. Schwager 2014)

Die Artenzusammensetzung der Bergwiesen ist, bedingt durch kühleres und feuchteres Klima sowie geringerem Nährstoffgehalt der Böden, anders als in tieferen Lagen.

Mit zunehmender Höhe wird der Goldhafer (Trisetum flavescens) gegenüber dem Glatthafer häufiger. Der Goldhafer ist in der montanen bis subalpinen Höhenstufe ein wichtiges Futtergras. (Foto: P. Schwager 2014)

  Typisch für Fettwiesen und -weiden des Berglandes ist weiters der Wiesen- oder Echte Kümmel (Carum carvi).

Subalpine Höhenstufe

Mit zunehmender Seehöhe folgt eine verkürzte Vegetationszeit, bedingt durch Wärmeabnahme. Die Pflanzen reagieren darauf mit unterschiedlichen Anpassungsstrategien, die ihnen das Überleben ermöglichen. Allerdings sind mit steigender Seehöhe, bedingt durch einen kürzeren optischen Weg der Strahlung und einer geringeren Lufttrübung, höhere Einstrahlungssummen gegeben als in tieferen Lagen. In Gebieten mit größeren Massenerhebungen kommt es zu einer dynamischen Erwärmung und einer verminderten Abkühlung. Die Folge dieses Massenerhebungseffektes ist ein Hinaufrücken der Vegetation. So liegt etwa die Waldgrenze in den Zentralalpen bei 2000 m und in den Randalpen bei 1800 m Seehöhe. 

Mit zunehmender Höhe gewinnt die Fichte (Picea abies) immer mehr an Bedeutung. Als boreales Florenelement bevorzugt sie kalte, kontinentale Klimaverhältnisse und prägt bei uns die montane bis subalpine Höhenstufe der Alpen. Wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wird sie im Waldbau stark gefördert. (Foto: C. Berg)

Ihr Hauptareal besitzt die Zirbe (Pinus cembra) im sibirischen Raum. In den Alpen wächst die immergrüne fünfnadelige Baumart mit kontinentalen Klimaansprüchen in der obersubalpinen Höhenstufe gemeinsam mit der Lärche (Larix decidua). Die Zirbe steigt bis zur Baumgrenze empor und erfüllt wichtige Schutzwaldfunktionen. (Foto: P. Schwager 2014)

Die Latsche (Pinus mugo) wächst im subalpinen Bereich dort, wo höherer Baumwuchs aufgrund mechanischer Faktoren oder wegen flachgründiger Böden nicht mehr möglich ist. Die Latsche besitzt in Mitteleuropa ihre Hauptverbreitung in den Alpen, hat aber weitere außeralpine Vorkommen. (Foto: P. Schwager 2014)

Im kalkreichen Krummholz kommt die Wimpern-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) zusammen mit der Latsche eng verzahnt vor. Mangelnde Weidepflege auf Almen begünstigt die Verbreitung der „Almrausch-Fluren.“ (Foto: C. Berg)

Die Grünerle (Alnus alnobetula) bildet natürliche Massenbestände in Lawinenrinnen oder baut Ersatzgesellschaften für abgeholzte Fichten-Lärchen- sowie Lärchen-Zirbenwälder auf. Sie stellt in den Silikatalpen das Pendant zum Latschen-Krummholz dar, kommt aber auch auf Kalk vor. (Foto: P. Schwager 2014)

Über Silikat kommt die Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) gemeinsam mit der Grünerle vor. (Foto: C. Berg)

In den Kalkalpen ist die Schneeheide (Erica carnea) ein steter Bestandteil der Zwergstrauchheiden der subalpinen Höhenstufe. In den wärmeliebenden Rotföhrenwäldern der submontanen Höhenstufe des oberen und mittleren Murtals wächst die Schneeheide im Unterwuchs der Föhrenwälder über Karbonatgestein sowie Serpentinit. (Foto: P. Schwager 2013)

In Mulden und Rinnen sammelt sich das Niederschlagswasser und führt zu höheren Nährstoffkonzentrationen. Bei ganzjährig guter Wasserversorgung und frühem Ausapern gedeihen an solchen Stellen in der subalpinen Höhenstufe üppige Hochstaudenfluren. Auch im Bereich des Krummholzes sowie an Bachufern, Wegrändern oder Waldschlägen der montanen Höhenstufe finden Hochstaudengesellschaften optimale Bedingungen vor.

Die Wenigkörbige Kratzdistel (Cirsium waldsteinii) ist eine kalkmeidende Art und in den steirischen Silikatalpen vorwiegend in verschiedenen Hochstaudenfluren verbreitet. Die Art ist jedoch nicht häufig. (Foto: P. Schwager 2013)

Eine weitere hochwüchsige Staude aus dem Silikat ist die Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum). Sie gehört zu den borealen Elementen der mitteleuropäischen Flora. (Foto: P. Schwager 2013)

Ein kalkliebender Vertreter der Hochstaudenfluren, aber auch frischer Edellaubwälder und Bergwiesen, ist die Große Sterndolde (Astrantia major). Dieses alpigene Florenelement nutzte die unvergletscherten Randgebiete der Alpen als kaltzeitliche Refugien. (Foto: P. Schwager 2013)

Auch auf Flächen ehemaliger Koppeln und Viehstallungen im subalpinen Bereich gedeihen üppige Hochstauden. Diese sogenannten Legerfluren werden von besonders stickstoffliebenden Pflanzenarten wie etwa der Brennnessel (Urtica dioica) oder dem Alpenampfer (Rumex alpinus) besiedelt.

Auf mehr oder weniger stark beweideten Almböden kommen neben einer Reihe von Grünlandarten des Tieflandes weitere boreale Geoelemente hinzu.

Die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) wächst sowohl auf sauren als auch basischen Böden in mageren Bergwiesen und -weiden. Diese Orchideenart ist von der collinen bis zur subalpinen Höhenstufe anzutreffen. (Foto: P. Schwager 2013)

Auf sauren, oberflächlich kalkarmen Böden der montanen bis alpinen Höhenstufe wächst die Weißliche Höswurz (Pseudorchis albida) in Magerrasen und Zwergstrauchheiden – eine Orchideenart mit arktisch-alpiner Verbreitung. (Foto: P. Schwager 2013)

Arnika (Arnika montana) kommt vorwiegend in bodensauren Magerwiesen und -weiden vor und ist ein boreales Geoelement. (Foto: P. Schwager 2013)

Eine weitere Art magerer Weiden und Rasen mit außeralpiner Verbreitung ist die Silberdistel (Carlina acaulis). (Foto: P. Schwager 2013)

Eine kalkstete Pflanzenart der submontanen bis subalpinen Mager- und Halbtrockenrasen ist der Gewöhnliche Fransenenzian (Gentianopsis ciliata). (Foto: P. Schwager 2013)

Das Zittergras (Briza media) wächst in trockenen bis feuchten Magerwiesen und steigt bis in die subalpine Höhenstufe hinauf. (Foto: P. Schwager 2013)

Alpine Höhenstufe

Schon die obere subalpine Höhenstufe zeigt sich als Mosaik aus Zwergsträuchern und Krummholz. Oberhalb der Waldgrenze, in der unteren alpinen Höhenstufe dominieren dann in Abhängigkeit des Boden-pH-Wertes niederwüchsige Zwergstrauchheiden. Weil die höherwüchsigen Alpenrosen im Winter eine schützende Schneedecke benötigen, kommen sie nur noch in Mulden vor.

Ein eher kalkmeidender Zwergstrauch ist die Krähenbeere (Empetrum hermaphroditum). Sie strotzt der Winterkälte und kommt auch außerhalb von Mulden ohne schützende Schneedecke zurecht.

Auch die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) mit ihren derben, immergrünen Blättern ist gegenüber Frost weniger empfindlich. (Foto: P. Schwager 2014)

In der eigentlichen alpinen Höhenstufe treten Zwergsträucher allmählich zurück und gehen in alpine Matten sowie Felsrasen über. Neben dem Vorhandensein einer schützenden Schneedecke ist gerade in Gebirgslagen die Dauer der Schneebedeckung von besonderer Bedeutung. Mit zunehmender Steilheit erhöht sich die mechanische Abtragung des Bodens sowie der oberflächliche Wasserablauf. Der Schnee schmilzt auch in Abhängigkeit von der Exposition schneller, wodurch die Vegetation einen Vorsprung erhält.

Die Horstsegge (Carex sempervirens) ist die namengebende Charakterart der buntblühenden und besonders artenreichen Blaugras-Horstseggenrasen über wenig entwickelten, humusarmen und kalkreichen Böden. Die Horstsegge zählt zu jenen alpinen Arten, die auch außerhalb der Alpen vorkommen. (Foto: C. Berg)

Das Edelweiß (Leontopodium alpinum) ist eine weitere Art der feinerdearmen, steinigen Rasen über Kalk. Es ist heute wieder häufiger in Blaugras-Horstseggenrasen anzutreffen (Edelweißboden). Sein Rückzug auf Felsstandorte wird auf die Sammelleidenschaft des Menschen zurückgeführt. (Foto: P. Schwager 2013)

Die namengebende Pflanzenart der alpinen Krummseggenrasen ist die Krummsegge (Carex curvula). Krummseggenrasen wachsen in den Zentralalpen an weniger steilen Hängen. Die Blattspitzen der Krummsegge sterben aufgrund des Pilzes Clathrospora elynae (Ascomycetes) frühzeitig ab, weshalb die Rasen auch während der Vegetationsperiode einen herbstlichen Charakter besitzen. (Foto: P. Schwager 2013)

Eine häufige Art saurer Rasengesellschaften in mitteleuropäischen Gebirgen ist die Alpen-Glockenblume (Campanula alpina). (Foto: P. Schwager 2012)

An windexponierten Geländekanten bestehen in der Regel über das ganze Jahr hindurch extreme Bedingungen. Aufgrund von Schneeverwehungen und dem nicht vorhandenen Schneeschutz herrschen im Winter niedrige Temperaturen, im Sommer hohe Verdunstungsraten, bedingt durch Dauerwind. An diesen Standorten kommen wiederum charakteristische Pflanzenarten vor, die mit Schneeverwehungen (mechanische Beanspruchung) und den unwirschen Bedingungen zurechtkommen. 

An windexponierten Standorten wächst etwa die arktisch-alpin verbreitete Silberwurz (Dryas octopetala) in Kalkfelsfluren oder Polsterseggenrasen. (Foto: P. Schwager 2013)

Die Polstersegge (Carex firma) ist die namengebende Charakterart der Polsterseggenrasen. Auch diese kalkstete Pflanzenart mit alpiner Verbreitung ist typisch für die Vegetation an Windkanten. (Foto: P. Schwager 2013)

Das Stängellose Leimkraut (Silene acaulis) ist eine weiter Art der Polsterseggenrasen mit arktisch-alpiner Verbreitung. Am Foto im fruchtenden Zustand. (Foto: P. Schwager 2013)

An exponierten, felsigen Standorten über Kalk gedeiht auch die Quendel-Weide (Salix serpyllifolia). (Foto: P. Schwager 2013)

Niederliegende Teppiche an Windkanten über Silikat bildet die Gamsheide (Loiseleuria procumbens). Auch diese Art besitzt eine arktisch-alpine Verbreitung. (Foto: D. Pirker 2014)

In sogenannten Schneetälchen schmilzt der Schnee nur langsam und ist dort oft bis in den Sommer hinein noch erhalten. Hier findet man spezialisierte Pflanzenarten, die mit diesen besonderen Bedingungen zurechtkommen. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Vegetationsverlauf dieser Pflanzengesellschaften. Während die Pflanzen in unmittelbarer Nähe des Schneefeldes erst damit beginnen ihre Blütenknospen zu entfalten, sind mit zunehmender Entfernung unterschiedliche Stadien der Entwicklung – bis hin zur fruchtenden Pflanze – zu beobachten.

Das kalkstete Zwerg-Fingerkraut (Potentilla brauneana) ist eine Art der mitteleuropäischen Gebirge. In der Steiermark findet man es etwa im Dachsteingebiet in Schneetälchen und feuchten Gesteinsfluren. (Foto: P. Schwager 2013)

Der kalkholde Alpen-Hahnenfuß (Ranunculus alpestris) kommt bevorzugt auf Kalkböden vor, ist aber auch im Silikat zu finden. Er ist neben den Alpen auch in anderen mitteleuropäischen Gebirgen verbreitet. (Foto: P. Schwager 2013)

Der Zwerg-Baldrian (Valeriana supina) ist ein Ostalpen-Endemit und in Schneetälchen und Feinschuttfluren zu finden. Auch diese Art ist kalkliebend. (Foto: P. Schwager 2013)

In Schneetälchen über Silikat ist beispielsweise die Kraut-Weide (Salix herbacea) zu finden. (Foto: C. Berg)

Subnivale Höhenstufe

Eine geschlossene Pflanzendecke ist in dieser Höhe nur an günstig gelegenen und vor Wind geschützten Standorten vorhanden. Vereinzelt gedeihen Gefäßpflanzen in kleinen Polstern, Rasenfragmenten oder in Felsspalten. Aufgrund der gesteinstypischen Verwitterung entstehen am Fuße von Kalk- und Dolomitfelsen große Schutthalden. Diese Schuttfelder sind nach wie vor in Bewegung, weshalb sie nur von besonders anpassungsfähigen Pflanzenpionieren besiedelt werden. Dieser mechanischen Beanspruchung wirken sie in zweierlei Weise entgegen – als Schuttkriecher oder Schuttstauer. Die Schuttkriecher besitzen biegsame Sprosse, die sich durch die Hohlräume der Steine schlängeln. Schuttstauer entwickeln dagegen besonders starke Wurzelsysteme und verhindern damit ein Nachrutschen der Steine. Wegen Substratmangel kommen auf Silikatblockschutt nur wenige Pflanzenarten vor. 

Das Alpen-Leinkraut (Linaria alpina) zählt zu den Schuttkriechern. (Foto: P. Schwager 2013)

Im Kalk-Felsschutt kommt auch das Schweizer Labkraut (Galium megalospermum) vor. Es gehört ebenfalls zu den Schuttkriechern. (Foto: P. Schwager 2013)

Auch die Alpen-Gamskresse (Hutchinsia alpina) gehört zu den Schuttkriechern. (Foto: P. Schwager 2013)

Als Schuttstauer im Kalk tritt die Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina) auf. (Foto: P. Schwager 2013)

Eine Art, die auf Silikatblockschutt vorkommt, ist das Endivien-Habichtskraut (Hieracium intybaceum). (Foto: P. Schwager 2013)

Azonale Vegetation und Sonderstandorte

Von lokalen Standortbedingungen abhängig ist die sogenannte azonale Vegetation. Hierzu gehört etwa die Vegetation in Feuchtlebensräumen aber auch jene von Sonderstandorten wie über Serpentinit.
Die Schwarzerle (Alnus glutinosa) besitzt die Fähigkeit besonders nasse Standorte zu besiedeln. In der Steiermark ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Tiefland-Auen am Unterlauf von Flüssen oder der Bruchwälder. Die Art ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und reicht weit nach Osten. (Foto: P. Schwager 2013)

Die Grauerle (Alnus incana) besitzt einen borealen Verbreitungsschwerpunkt und ist in den Alpen in der montanen Höhenstufe am Aufbau der Bach-Auen beteiligt.

In und an stehenden Gewässern bilden sich unterschiedliche Vegetationszonen aus. Eine Vegetationszonierung lässt sich etwa wie folgt vornehmen: Submerse Rasen – Schwimmpflanzendecken – Schwimmblattgesellschaften – Röhrichte – Großseggenriede – Aschweidengebüsche – Erlenbruch. (vgl. auch Feuchtgebiete).

Die rautenförmigen Blätter der Wassernuss (Trapa natans) schwimmen an der Wasseroberfläche von flachen Seebuchten, Altwässern sowie Teichen, während die Pflanze selbst am Gewässergrund wurzelt. Bevorzugt werden nährstoffreiche Gewässer, die sich im Sommer stark erwärmen (25°C). (Foto: P. Schwager 2013)

Am Rande von stehenden Gewässern aber auch von Fließgewässern und in grundwasserbeeinflussten Senken bildet das Schilf (Phragmites australis) oft natürliche Monokulturen. (Foto: P. Schwager 2013)

Eine typische Pflanze der Ufersäume und Niedermoorwiesen ist die Schlank-Segge (Carex acuta). Auch dieses boreale Element ist in der Lage monodominante Bestände auszubilden.

In nassen Sumpfwiesen ist auch die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) zu Hause. (Foto: P. Schwager 2013)

Stehende Gewässer werden im Laufe der Zeit mit abgestorbenen Pflanzenteilen aufgefüllt, d.h. sie verlanden allmählich. Die dadurch entstehenden Niedermoore sind wiederum durch charakteristische Pflanzenarten gekennzeichnet. Im Zuge des Verlandungsprozesses und der voranschreitenden Torfanhäufung sowie Zunahme der Torfmoosvegetation kann sich die Mooroberfläche uhrglasförmig über den Grundwasserspiegel erheben. Man spricht dann von einem Hochmoor, dessen Torfkörper vorwiegend von Regenwasser gespeist wird. 

Das Schmalblatt-Wollgras (Eriophorum angustifolium) wächst in bodensauren Nieder- und Zwischenmooren. Das boreale Geoelement ist selten auch Teil der Hochmoorvegetation. (Foto: P. Schwager 2013)

Unter extrem lebensfeindlichen und toxischen Bedingungen leben die Pflanzenarten der Schwermetallfluren und der Serpentinit-Lebensräume, wie sie in der Steiermark im oberen und mittleren Murtal in Kraubath oder bei Pernegg zu finden sind. Die Schlussfolgerung, dass diese Pflanzen giftige Ionen zum Wachstum benötigen, ist jedoch nicht korrekt. Vielmehr wirken diese extremen Standortverhältnisse selektiv auf das Pflanzenwachstum. Manche Arten sind noch in der Lage, an derartigen Standorten zu wachsen, während andere es nicht mehr sind – sie haben ihnen gegenüber also einen Vorteil.

In den lichten Relikt-Föhrenwäldern des Alpen-Südostrandes gedeiht der Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium) auf serpentinithaltigem Untergrund. (Foto: P. Schwager 2012)

In den serpentinithaltigen Kalkfelsspalten und -fluren bei Kraubath und Kirchdorf bei Pernegg wächst der Pelzfarn (Notholaena marantae). (Foto: P. Schwager 2012.)


Quelle und Bearbeiter

Quellenverzeichnis

Literatur:
FISCHER M., OSWALD K. und ADLER W. (2008): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. – 3. Aufl. Biologiezentrum OÖ Landesmuseen, Linz.

FREY W. und LÖSCH R. (2010): Geobotanik. Pflanzen und Vegetation in Raum und Zeit. – 3. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.

MAURER W. (1981): Die Pflanzenwelt der Steiermark und angrenzender Gebiete am Alpen-Ostrand. – Herausgegeben von der Abteilung Botanik am Landesmuseum Joanneum in Graz. Verlag f. Sammler, Graz.

MAURER W. (1996-2006): Flora der Steiermark: ein Bestimmungsbuch der Farn- und Blütenpflanzen des Landes Steiermark und angrenzender Gebiete am Ostrand der Alpen in zwei Bänden. – IHW-Verlag, Eching.

NIKLFELD H. und ENGLISCH T. (2004): Arbeitsatlas zur Farn- und Blütenpflanzenflora der Steiermark. – provisorische, unpublizierte Ausgabe.

SCHROEDER F. (1998): Lehrbuch der Pflanzengeographie. – Quelle & Meyer/UTB, Wiesbaden.

WALTER H. und STRAKA H. (1970): Arealkunde. Floristisch-historische Geobotanik. – 2. Aufl. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart. 

WALTER H. (1984): Vegetation und Klimazonen. Grundriß der globalen Ökologie. – 5. Aufl. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Lehrplan Volksschule, Sachunterricht:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_vs_7_su_14051.pdf?61ec03

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Unterstufe/NMS:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/ahs9_784.pdf?61ebyf

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Oberstufe:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Lehrpläne BHS (HLW und Tourismusschulen, HAK, HTL, BAfEP):
https://www.abc.berufsbildendeschulen.at/downloads/?kategorie=24

Lehrplan Biologie und Umweltkunde, AHS Unterstufe/NMS:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/ahs5_779.pdf?61ebyf

Lehrplan Biologie und Umweltkunde, AHS Oberstufe:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Kartengrundlage: 
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachstelle GIS

Autorinnen und Autoren

Text:
Mag. Patrick Schwager (2014)

Arbeitsmaterial:
Mag. Michael Lieb

Lehrplanbezüge:
Mag. Michael Lieb

Mögliche Lernziele:
Mag. Michael Lieb

Kartengestaltung:
Mag. Patrick Schwager (2014)

Web-Bearbeitung:
Mag.a Bernadette Kreuzer (2019)

Redaktionelle Bearbeitung:
Nora Schopper BA MSc


Didaktik

Fächerübergreifendes und projektorientiertes Arbeiten ist in allen Schulstufen zu fördern. Dieser Themenbereich eignet sich besonders gut zur Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde (in allen Schulstufen!), vornehmlich in der 7. Schulstufe, da auch die Lehrplananforderungen teilweise ident sind. Einsatzmöglichkeiten dieser Materialien in unterschiedlicher Intensität bieten sich aber auch in anderen Schulstufen.

Die formulierten Lehrplanbezüge versuchen das jeweilige Thema mit verschiedenen Lehrplaninhalten bzw. Lehrplanforderungen zu verknüpfen. Die möglichen Lernziele, welche mittels des Themas des Schulatlas erreicht werden sollen bzw. können, orientieren sich an den in den Lehrplänen enthaltenen Lerninhalten bzw. -zielen.  Wichtig ist dabei zu beachten, dass die alleinige Bearbeitung der Themen und Arbeitsmaterialien des Schulatlas Steiermark die Erreichung der Lernziele nicht garantieren kann. Eine Einbettung dieser in eine umfassendere, sinnvolle sowie zielorientierte Unterrichtsvorbereitung ist dafür notwendig.

Lehrplanbezüge und Lernziele für die „Grundstufe“ sind immer auf den Sachunterricht ausgelegt. Jene der „Sekundarstufe I“ und „Sekundarstufe II“ beziehen sich auf den aktuell gültigen AHS-Lehrplan, wobei erstgenanntes auch die MS umfasst. Bei Lehrplanbezügen und Lernzielen der BHS-Schulformen, sofern nichts zusätzlich in Klammer angemerkt ist, sind folgende Fächer gemeint: HLW und Tourismusschulen =  Globalwirtschaft, Wirtschaftsgeografie und Volkswirtschaft; HAK = Geografie (Wirtschaftsgeografie); HTL= Geografie, Geschichte und Politische Bildung; BAfEP = Geografie und Wirtschaftskunde. Nach den formulierten Lernzielen ist in Klammer der Bezug zum jeweiligen Lehrplan und Unterrichtsfach sowie der jeweilige Anforderungsbereich (AFB I, II, III) angegeben.

Lehrplanforderungen Grundstufe I

Erfahrungs- und Lernbereich Natur:

Lebensvorgänge und biologische Zusammenhänge.
Begegnungen mit der Natur, dabei erste spezifische Arbeitsweisen und Fertigkeiten erlernen.

  • Die Natur in der unmittelbaren Umgebung (z.B. Pflanzen, Tiere, Veränderungen) aufmerksam betrachten und beobachten.
  • Einzelne Naturobjekte untersuchen (z.B. Früchte, Samen), Naturvorgänge (Pflanzen und Tiere im Jahresablauf) und Verhaltensweisen (z.B. Nahrungsaufnahme, Fortbewegung, Nestbau) beobachten.
  • Erstes Experimentieren (z.B. verschiedene Samen fliegen lassen, Samen zum Keimen bringen).

Erste Einsichten über Lebensvorgänge und biologische Zusammenhänge gewinnen.

  • Lebensvorgänge an Pflanzen (z.B. Aufbrechen von Knospen, Blüten) und Tieren (z.B. Nahrungsaufnahme, Fortbewegung, Fortpflanzung) kennen lernen.
  • Einfache biologische Zusammenhänge erfassen (z.B. Bedingungen für das Wachsen der Pflanzen wie Wärme, Licht, Wasser, Nahrung; Nahrungsaufnahme – Fresswerkzeuge; Nahrungssuche – Fortbewegung).

Formenvielfalt in der Natur:
Begegnung mit der Natur, dabei erste spezifische Arbeitsweisen und Fertigkeiten erlernen.

  • Suchen, Sammeln und Betrachten (z.B. Blätter, Früchte, Samen; Federn), Ordnen (nach Farbe, Größe).
  • Vergleichen und Zuordnen nach auffälligen Formen und leicht erkennbaren Einzelmerkmalen (z.B. Fell, Federn; Blätter, Nadeln).

Erste Formenkenntnisse über Pflanzen und Tiere gewinnen:
Einige Pflanzen und Tiere der unmittelbaren Umgebung kennen und benennen. 

  • Den Bau von Pflanzen und Tieren besprechen; einzelne Teile benennen (z.B. Stamm, Krone, Wurzel, Blatt, Blüte, Frucht, Samen; Kopf, Rumpf, Schnabel, Schnauze, Flügel, Pfoten, Krallen).

Lehrplanforderungen Grundstufe II

Erfahrungs- und Lernbereich Natur:
Lebensvorgänge und biologische sowie ökologische Zusammenhänge.
 
Begegnung mit der Natur, dabei spezifische Arbeitstechniken und Fertigkeiten erweitern, festigen und bewusst anwenden.
In der unmittelbaren Auseinandersetzung mit der Natur die bisher erlernten Arbeitstechniken wie Untersuchen, Beobachten, Betrachten erweitern, festigen und bewusst anwenden.

  • Pflanzen unter verschiedenen Lebensbedingungen aufziehen, z.B. Knospenzweige zum Blühen bringen.

Einsichten über Lebensvorgänge und biologische Zusammenhänge verstehen.

  • Einige Entwicklungsvorgänge bei Pflanzen (z.B. Samen – Keimling – Pflanze; Blüte – Frucht – Samen) und Tieren (z.B. Laich – Kaulquappe – Frosch) erfassen.
  • Einige Aufgaben einzelner Pflanzenteile erfassen (z.B. Wurzel zur Verankerung, Nahrungsaufnahme, Nahrungsspeicherung, Vermehrung; Stängel als Saftleiter).

Erste Einsichten in einfache ökologische Zusammenhänge gewinnen. 
Einsichten in Zusammenhänge innerhalb einzelner Lebensräume gewinnen.

  • Veränderungen in der Pflanzen- und Tierwelt (z.B. Laubfall, Frühblüher; Überwinterung der Tiere) erkennen.
  • Einrichtungen für bestimmte Lebensweisen bzw. Lebensräume (z.B. Tiere als Wasserbewohner, Waldbewohner, Tiere als Springer, Flieger; Bodenbeschaffenheit – Wurzellänge) verstehen.
  • Pflanzengesellschaften (Stockwerkbau des Mischwaldes, …).
  • Wachstum von Pflanzen (z.B. Düngung – Überdüngung; Verschmutzung des Gießwassers mit Öl, Waschmitteln, Salz; Änderung der Bodendichte).

Formenvielfalt in der Natur:
Begegnung mit der Natur, dabei spezifische Arbeitsweisen und Fertigkeiten erweitern und bewusst anwenden.
Die bisher erlernten Arbeitsweisen (Sammeln, Suchen, Betrachten und Benennen; Ordnen, Vergleichen und Zuordnen nach gemeinsamen Formen und Merkmalen) vertiefen, erweitern und selbst anwenden.

  • Anlegen einfachster Sammlungen (z.B. Herbarium); begonnene Sammlungen erweitern und an der Gestaltung von Ausstellungen mitwirken (z.B. Blätter-, Früchte-, Rinden-, Steine-, Federsammlungen).
  • Naturobjekte durch Vergleichen von Objekt und Bild (Vorgänge zur Tier- und Pflanzenbestimmung) bestimmen.
  • Altersgemäße Bestimmungsbücher gebrauchen lernen.

Formenkenntnis über Pflanzen und Tiere erweitern und festigen:
Ausgewählte Pflanzen und Tiere der näheren und allmählich auch der weiteren Umgebung kennen und benennen; auch einige geschützte Pflanzen und Tiere.
Das Wissen über den Bau von Pflanzen und Tieren erweitern: einige Blattformen; Merkmale von Säugetieren, Vogel, Fisch, Insekten.

Durch Auffinden gemeinsamer Merkmale Tier- und Pflanzengruppen bilden (Anbahnen eines biologischen Ordnungsverständnisses).
Weitere Ordnungsgesichtspunkte über Pflanzen und Tiere gewinnen im Hinblick auf: jahreszeitliche Gegebenheiten (Frühblüher, Herbstfrüchte; Wintergäste, Tierspuren, …).

  • Nutzbarkeit (Nutzpflanzen; Haustiere, …).
  • Lebensräume (z.B. Wasser, Wald).
  • Entwicklungsstufen (z.B. Zweige im Knospenzustand; Jungtiere). 
     

Lehrplanforderungen Sekundarstufe I  – Geographie und Wirtschaftskunde

1. Klasse:
Ein erster Überblick:

  • Erfassen, dass es auf der Erde eine Regelhaftigkeit in der Anordnung klimatischer Erscheinungen gibt.

3. Klasse:
Lebensraum Österreich:

  • Anhand von unterschiedlichen Karten, Luft- und Satellitenbildern die Eigenart österreichischer Landschaften erfassen.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde

1. Klasse:
Tiere und Pflanzen:

  • An Beispielen ausgewählter einheimischer Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise und Umwelt zu erarbeiten, wodurch eine Basis für altersgemäßes Verständnis verwandtschaftlicher Beziehungen gelegt werden soll.

Ökologie und Umwelt:

  • Anhand von Vertretern der Wirbeltiere und/oder des Ökosystems Wald sind ökologische Grundbegriffe (biologisches Gleichgewicht, Nahrungsbeziehungen, ökologische Nische) zu erarbeiten.

2. Klasse:
Tiere und Pflanzen:

  • An Beispielen ausgewählter einheimischer Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise und Umwelt zu erarbeiten. Die Schwerpunkte bilden Wirbellose und weitere ausgewählte Blütenpflanzen, Sporenpflanzen, Pilze und Mikroorganismen.

3. Klasse:
Tiere und Pflanzen:

  • An Beispielen ausgewählter Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise und Umwelt zu erarbeiten. Die Schwerpunkte bilden diejenigen Organismen, die für die menschliche Ernährung eine besondere Rolle spielen (Nutztiere, Nutzpflanzen). Auf die Bedeutung der Pflanzen für die Existenz des Lebens auf der Erde ist einzugehen.

4. Klasse:
Tiere und Pflanzen:

  • An Beispielen ausgewählter Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich sind Bau und Funktion sowie Zusammenhänge zwischen Bau, Lebensweise und Umwelt zu erarbeiten. Die Schwerpunkte bilden diejenigen Organismen, die für den Themenbereich Stadtökologie und das gewählte Ökosystem einer anderen Region von Bedeutung sind.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde

5. Klasse (1. und 2. Semester):
Die soziale, ökonomisch und ökologisch begrenzte Welt.
Geoökosysteme der Erde analysieren.

  • Wechselwirkungen von Klima, Relief, Boden, Wasser und Vegetation analysieren.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Biologie und Umweltkunde

5. Klasse (1. und 2. Semester):

  • Bau, Fortpflanzung und Lebensweise pflanzlicher Organismen.
  • Stoffwechselvorgänge: Assimilation (Fotosynthese und heterotrophe Assimilation) und Dissimilation (Gärung und Zellatmung).

7. Klasse (6. Semester):
Kompetenzmodul 6 (falls Biologie und Umweltkunde in der 7. Klasse unterrichtet wird):

  • Bewegungssysteme bei Pflanzen und Tieren.

Lehrplanforderungen BHS

HAK:
I. Jahrgang (1. und 2. Semester):
Geoökologische Wirkungsgefüge und wirtschaftliche Auswirkungen:

  • Wechselspiel zwischen Klima und Vegetation, wirtschaftliche Nutzungen und ihre Auswirkungen (Konfliktfelder und Konfliktbewältigung bezüglich Umwelt, Bodenschätze, Ressourcenverteilung).

HLW und Tourismusschulen:
V. Jahrgang (10. Semester):
Kompetenzmodul 9:
Österreich:

  • Naturräumliche Voraussetzungen und Nutzungen.

Die Schülerinnen und Schüler können…

  • Grundbedingungen für das Wachsen der Pflanzen wie Wärme, Licht, Wasser nennen. (Grundstufe I / AFB I)
  • einige Pflanzen der unmittelbaren Umgebung sowie Bestandteile dieser (z.B. Blatt, Wurzel, Knospe) nennen. (Grundstufe I / AFB I)
  • einige Aufgaben einzelner Pflanzenteile wiedergeben (z.B. Wurzel zur Verankerung, Nahrungsaufnahme, Nahrungsspeicherung, Vermehrung; Stängel als Saftleiter). (Grundstufe II / AFB I)
  • ausgewählte Pflanzen der näheren Umgebung benennen und diese nach verschiedenen Ordnungsgesichtspunkten bestimmen. (Grundstufe II / AFB I)
  • österreichische Landschaften mit dem Vorkommen verschiedener Pflanzen verknüpfen. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II)
  • die Flora in Abhängigkeit von Höhenstufen und Standort unterscheiden und begreifen. (Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde / AFB I)
  • heimische Blütenpflanzen, Moose und Farne im Ökosystem Wald bestimmen. (Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde / AFB I)
  • typische Pflanzenarten (Vertreter) für/in bestimmte/n Waldgesellschaften (z.B. Laubmischwald, Eichen-Rotbuchenwald, Fichten-Tannen-Wald usw.) bestimmen. (Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde / AFB I)
  • den Zusammenhang von Landschaftsform, Klima und Vegetation erklären. (Sekundarstufe II –  Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II) 
  • Bau, Fortpflanzung und Lebensweise pflanzlicher Organismen anhand von Beispielen aus der steirischen Pflanzenwelt erklären. (Sekundarstufe II – Biologie und Umweltkunde / AFB II)
  • Untersuchungen der Vegetationsbestände eines Moores zur Bestimmung des Entwicklungsstadiums des Moores durchführen. (Sekundarstufe II – Biologie und Umweltkunde / AFB III)
  • Wechselspiel zwischen Klima und Vegetation hinsichtlich wirtschaftlichen Nutzungen erklären und beurteilen. (HAK / AFB III)
  • die steirische Pflanzenwelt, exemplarisch für naturräumliche Gegebenheiten Österreichs, beschreiben. (HLW und Tourismusschulen / AFB I)

Mit der nahezu unüberschaubaren Vielfalt der steirischen Pflanzenwelt beschäftigt sich dieses Kapitel des Schulatlas Steiermark. Da vor allem geoökologische und klimatische Gegebenheiten das Vorkommen der Pflanzenarten in einem Gebiet bestimmen, wird diesen komplexen Zusammenhängen eine große Bedeutung eingeräumt. Mit einem Exkurs in die Floren- und Vegetationsgeschichte sowie einer knappen Einführung in die Pflanzengeographie verschafft der Text einen allgemeinen Überblick über die rezente Pflanzenwelt der Steiermark. Mit Verbreitungskarten einiger ausgewählter Pflanzenarten wird der räumliche Bezug zur Steiermark hergestellt. Dabei wurden einige charakteristische Pflanzenarten in Abhängigkeit der Höhenzonierung herausgegriffen und stellvertretend für typische Vegetationsformationen vorgestellt. Bei der Auswahl der Pflanzenarten wurde weitgehend auf die Möglichkeit zur Wiedererkennung im Gelände geachtet. Das Thema zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die heimische Pflanzenwelt zu entwickeln. Denn gerade dann, wenn es um geschützte, seltene oder gefährdete Arten geht, ist die Kenntnis über diese Vielfalt von besonderer Bedeutung.