5.6.4 Das Grüne Band

5.6.4 Das Grüne Band

Einleitung

Dieses Kapitel behandelt das sogenannte Grüne Band, das eine Schutzzone quer durch Europa im Bereich des ehemaligen Eisernen Vorhangs darstellt. Diese ist von immenser ökologischer, aber auch historischer Bedeutung. Darüber hinaus verkörpet das Grüne Band einen Querschnitt verschiedener europäischer Kultur- und Naturlandschaften.

Didaktik

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Erklärung

Das Grüne Band Europas

Von der Todeszone zur Lebensader – ein historischer Rückblick

Während des Kalten Krieges wurde Europa durch den „Eisernen Vorhang“ in West- und Osteuropa getrennt. Die damalige „verbotene Zone“ war über einen Zeitraum von etwa 40 Jahren von menschlicher Aktivität weitgehend verschont geblieben.

Anfang der 1980er Jahre lagen Ergebnisse einer Vogelkartierung des Bund Naturschutz (BN) vor, bei der auch etwa 140 km der westlichen Seite der Sperrzone kartiert wurden. Es konnte gezeigt werden, dass inmitten der intensiv agrarisch genutzten Landschaft gerade die „Todeszone“ außerordentlich artenreich ist.

Dem vehementen Einsatz engagierter Naturschützerinnen und Naturschützer der damaligen BRD und DDR nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges“ 1989 ist die nachhaltige Sicherung der wertvollen Lebensräume entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Ost- und Westblock zu verdanken. Bei einem Treffen in Hof am 9. Dezember 1989, initiiert von Hubert Weiger (Vorsitzender des BUND), zwischen westdeutschen Naturschutzbehörden und Naturschützerinnen und Naturschützern aus Ostdeutschland, einigte man sich darauf, den Bereich der innerdeutschen Grenze – das „Grüne Band“ – dauerhaft zu schützen.

Die ersten Jahre glichen einem Wettlauf um die jahrzehntelang ungenutzten Flächen. Der Naturschutz, welcher Flächen kaufte um diese zu erhalten, auf der einen Seite und (land)wirtschaftliches Interesse auf der anderen.

Ein entscheidender Durchbruch wurde 2001 erreicht, als eine bundesweite Erfassung des Grünen Bandes in Deutschland beschlossen wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass es sich um das längste Biotopverbundsystem Deutschlands handelte und dass dieses auch 12 Jahre nach dem Fall der Grenze noch weitgehend intakt war.

2002 war das Jahr, in dem Michael Gorbatschow, jener Mann, der maßgeblich an der Öffnung der Grenzen beteiligt war, der Einladung des ehemaligen deutschen Bundesumweltministers Trittin zum Grünen Band folgte und in dessen Beisein Hardy Vogtmann (ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Naturschutz) sowie Hubert Weiger den Vorschlag für ein Grünes Band Europas machten. Bereits in der 1990er Jahren gab es Bemühungen für einen „Balkan Green Belt“ sowie für einen „Fennoskandien Green Belt“. 

Mitte der 1980er Jahre arbeitete eine finnisch-russische Naturschutz-Arbeitsgruppe an der Etablierung von „Zwillingsparks“ entlang der ehemaligen Grenzregion. Eine von 1992 bis 1994 durchgeführte Naturrauminventur zeigte den besonderen ökologischen Wert des Gebietes und bildete die Ausgangsbasis für weitere Überlegungen zum Ausbau eines Schutzgebiete-Netzwerkes.

Ähnliche Überlegungen aus der damaligen Zeit sind auch aus Südosteuropa bekannt, wo die Grenze nicht nur zwischen Ostblock und dem Westen verlief, sondern auch das ehemalige Jugoslawien und Albanien umgrenzte. Nach der Grenzöffnung begann die Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur) damit, Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen bei der Umsetzung ihrer Naturschutzprojekte in diesen Grenzregionen zu unterstützen.

Mittlerweile beteiligt sich eine Vielzahl an Verbänden und Gruppierungen in den 24 Anrainerstaaten an dieser Initiative zum Erhalt des 12 500 km langen Grünen Bandes Europas, wobei auch Österreich eine aktive Rolle einnimmt. So widmete beispielsweise Linz im Jahre 2009 dem Grünen Band eine Ausstellung im Rahmen der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt.

Organisation – Koordination – Verwaltung

Schnell wurde klar, dass in allen Ländern entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhanges“ ähnliche Verhältnisse bestehen. Das führte zu der Überlegung, die Aktivitäten und Bemühungen der einzelnen Akteure in einer übergeordneten Gesamtinitiative zu vereinen. 

2003 fand eine internationale Konferenz anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) in Bonn statt, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gründung einer internationalen Arbeitsgruppe beschlossen.

2003 wurde außerdem am Rande des IUCN/WCPA World Park Congress in Durban beschlossen, dass die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) die übergeordnete Koordination bei der Implementierung des europäischen Grünen Bandes übernehmen soll.

Ehemaliger innerdeutscher Grenzstreifen nahe der Gedenkstätte Point Alpha (Foto: Dr. Robert Schlacher 2010).

2004 luden die IUCN, der BfN und der grenzüberschreitende Nationalpark Fertö-Hanśak / Neusiedlersee nach Sarród (Ungarn) ein, um eine Arbeitsgruppe für die Initiierung und Koordination zukünftiger Aktivitäten zum Schutz des Grünen Bandes Europas ins Leben zu rufen. Bei diesem Treffen wurde zudem ein erster Entwurf eines Arbeitsprogrammes (Programme of Work, PoW) erstellt, welches bis heute die zentrale Grundlage für die Arbeit der Grünen-Band-Initiative darstellt.

Dieses Arbeitsprogramm gliedert sich im Wesentlichen in drei Blöcke mit übergeordneten Zielen, konkreten Handlungsvorschlägen und -zielen:

Block 1 nennt die konkreten Ziele für unmittelbare Aktivitäten bei der Etablierung des Europäischen Grünen Bandes. 

Block 2 beschreibt die Struktur der Initiative, welche wiederum in drei Hauptregionen gegliedert werden kann:

  • Fennoskandien und Ostsee: Vereinigung der Zapovedniks und Nationalparks Nordwest-Russlands (Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen) 
  • Zentraleuropa: Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Projektbüro Grünes Band (Polen, Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Italien)
  • Grünes Band Südosteuropa: Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur) (Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Kosovo, Griechenland, Türkei) 

Für die nationale Koordination wurden zudem in den meisten Anrainerstaaten des Grünen Bandes von den jeweiligen Umweltministerien sogenannte „National Focal Points“ eingerichtet. Für Österreich ist das der Naturschutzbund.

Block 3 beinhaltet flankierende Ziele, welche unterstützend zu den Zielen in Block 1 und 2 wirken sollen (z.B. Strukturen zum effizienten Informationsaustausch). 

Ökologische Bedeutung des Grünen Bandes

Eine der Hauptursachen des Artensterbens und des Biodiversitätsverlustes ist die Lebensraumzerschneidung und die Fragmentierung durch Infrastrukturbarrieren. Viele Tierarten wie beispielsweise Bär, Wolf oder Luchs sind aber auf große zusammenhängende Waldgebiete angewiesen, in denen sie ausreichend Nahrung finden. Ziel der Grünen Band Initiative ist es, eine barrierefreie Vernetzung zu erhalten, welche einem Rückgrat gleicht und Schutzgebiete sowie Gebiete, die frei von intensiver Nutzung geblieben sind, verbindet.

Der Verlauf des Grünen Bandes – Ein Querschnitt europäischer Kultur- und Naturlandschaften

Das zwischen 25 und 50 km breit gefasste Grüne Band verläuft auf einer Länge von etwa 12 500 km vom nordnorwegischen Eismeer (Barentssee) bis an die Schwarzmeerküste an der Grenze zur Türkei sowie über drei Ausläufer zur Adria. Es durchquert dabei acht biogeographische Regionen Europas und repräsentiert damit in einzigartiger Weise die europäische Natur- und Kulturlandschaft. Bedingt durch die klimatischen und geologischen Gegebenheiten der jeweiligen Region sowie durch die Art der menschlichen Nutzung weisen die Gebiete zum Teil eine außerordentlich hohe naturräumliche Diversität auf. 

Die arktische Region im hohen Norden Europas ist gekennzeichnet durch eine sehr kurze Vegetationsperiode. Permafrostboden lässt nur eine äußerst geringe Produktivität der Böden zu, weshalb die typische Vegetation von Zwergsträuchern, Moosen und Flechten sowie Kümmerformen der Birke (Baumtundra) aufgebaut wird. Diese ungünstigen Bedingungen sind der Grund, weshalb sich hier nur wenige Menschen angesiedelt haben und noch ausgedehnte Naturlandschaft zu finden ist.

Etwas weiter im Süden, an der Grenze zwischen Finnland und Russland sowie an der Küstenregion der baltischen Staaten, ist das kühl temperierte, kontinentale Klima ideal für den borealen Nadelwald (Taiga). Die eiszeitlichen Gletscherbewegungen sind der Grund für eine Vielzahl an Seen und Feuchtgebieten in dieser Region. Entlang der Ostseeküste des Baltikums sind landwirtschaftliche Aktivität und Besiedlung bereits von größerer Bedeutung.

Das norddeutsche Tiefland und das europäische Mittelgebirge sind geprägt von kontinentalem Klima sowie Einflüssen des atlantischen Klimas. Im Wesentlichen prägen landwirtschaftliche Flächen das Erscheinungsbild der Region. Wildtiere finden in naturnahen Wäldern Rückzugsmöglichkeiten, wobei der Druck auf naturnahe Lebensräume in Mitteleuropa im Steigen begriffen ist.

Entlang Österreichs Grenzen werden die älteren Gesteine des Mittelgebirges von wesentlich jüngerem Gestein abgelöst, welches sich durch Ablagerungen (Kalksedimente) des Tethysmeeres entwickelten. Vergangene plattentektonische und geomorphologische Prozesse führten zur aktuellen Gestalt Mittel- und Südeuropas. Gerade diese Gebiete sind von besonderem Interesse, liegen sie doch im Einflussbereich dreier biogeographischer Regionen (Kontinental, Alpin und Pannonisch).

Die alpinen Regionen Europas werden durch ihre besonderen ökologischen und kleinklimatischen Bedingungen charakterisiert, welche eine Mannigfaltigkeit an Lebensräumen und -formen entstehen ließen. Gerade in alpinen Gebieten findet man noch eine große Zahl an natürlichen Lebensräumen und aufgrund ihrer oftmals isolierten Lage ist auch der Endemitenanteil ein hoher.

Die Anteile der pannonischen Region werden geprägt durch heiße Sommer und kalte Winter sowie durch geringe Niederschläge. Die zonale Vegetation (Wald und Steppe) musste in vielen Bereichen landwirtschaftlichen Flächen weichen. 

Die mediterranen Anteile des Grünen Bandes im Südosten Europas weisen aufgrund der jahrtausendelangen Bewirtschaftungsart einen besonderen Artenreichtum in einer eindrucksvollen Kulturlandschaft auf. Aufgrund der gebirgigen und küstenfernen Lage der Gebiete am grünen Band wird das typisch mediterrane Klima etwas abgewandelt. Während im Landesinneren viele Kulturlandschaften von der Wiederbewaldung betroffen sind und damit die Artenvielfalt zu verschwinden droht, sind die Küstenregionen vom Massentourismus gefährdet.

Abgesehen von den Niederschlagsmaxima ist das Klima am Schwarzen Meer ähnlich dem mediterranen. An der Kalksteinküste des Schwarzen Meeres, welches als Relikt des Urozeans Paratethys angesehen wird, konnte sich eine besondere Flora und Fauna entwickeln. Auch in dieser Region kommt es durch steigenden Tourismus zu einer Gefährdung naturnaher Lebensräume.

Das Grüne Band in Österreich

Gesäumt von einer Vielzahl an Naturschutzgebieten, Natur- und Nationalparks sowie Natura 2000 Gebieten und naturnahen Biotopflächen erstreckt sich das Grüne Band in Österreich perlenschnurartig entlang der Grenzen zu Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien und berührt dabei 152 österreichische Gemeinden. Es beginnt im, im Mühlviertel gelegenen, Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich, endet in den Karawanken an der Grenze Kärntens zu Slowenien und Italien und überwindet dabei eine Strecke von über 1 200 km (exakt 1 218,52 km). Nach einer Studie des Österreichischen Umweltbundesamtes in Wien setzt sich das Grüne Band auf dieser Strecke aus 46 km Feuchtgebieten, Mooren und Heiden, 52 km Wiesen und Weiden, einem Viertel Ackerflächen und Sonderstandorten und zur Hälfte aus verschieden Waldflächen zusammen. Im Folgenden werden einige Besonderheiten der verschiedenen Regionen, die entlang dieser Grenze zu finden sind, vorgestellt.

Der Böhmerwald – das grüne Dach Mitteleuropas

Das wenig besiedelte Waldgebiet wird auf der bayrischen Seite durch einen Nationalpark sowie einen Naturpark, in Tschechien durch den Sumava-Nationalpark und auf österreichischer Seite durch ein Natura 2000 Gebiet geschützt. In früheren Zeiten war das Gebiet für die Holzgewinnung von besonderer Bedeutung. 140 Jahre lang transportierten die Menschen über ein komplex ausgebautes Schleusensystem Holz aus Böhmen bis zur Donau und weiter nach Wien. Zwei bedeutende Moore dieser Landschaft dürfen nicht unerwähnt bleiben. Oberösterreichs einziges Spirkenhochmoor befindet sich in der Bayrischen Au an der Grenze zu Tschechien und mit 120 Hektar ist das Tannermoor das größte Moor in dieser Region. Auf einer Länge von 22 km verläuft die Maltsch entlang der Grenze zu Tschechien. Sie ist einer der wenigen unbegradigten Flüsse Mitteleuropas und daher zum Natura 2000 Gebiet ernannt worden. Das Gebiet dient als Rückzugsort für selten gewordene Tiere wie den Luchs oder sogar den Elch. 

Das Waldviertel

In diesem Abschnitt des Grünen Bandes trifft man auf eine kleinstrukturierte Kulturlandschaft mit einzigartigen Streifen- und Terrassenfluren, angelegten Teichen und Hutweiden, auf weitgehend naturnahe Flüsse und Österreichs kleinsten und zugleich jüngsten Nationalpark. 

Um der Erosion entgegenzuwirken und um ihre Lebensgrundlage zu sichern, legten die Bauern im 11. und 12. Jahrhundert ihre Felder terrassenförmig in einheitlichen Streifen an, wobei man in mühevoller Handarbeit Steine zwischen die Felder legte. So entstanden wertvolle Sekundärhabitate, die Reptilien, Kleinsäugern und Vögeln als Unterschlupf dienen. Mit der Zeit entstanden an solchen Lesesteinriegeln und Rainen Hecken, da hier eine Mahd nicht möglich war. Flachgründigere Böden wurden für die Hutweide genutzt – eine Nutzungsform, die heutzutage kaum mehr zu finden ist. Nach Aufgabe der Beweidung drohen diese Flächen langsam wieder zu verbuschen. Eine weitere Besonderheit dieser Landschaft sind die angelegten Teiche, die einerseits der Entwässerung der umliegenden Wiesen und andererseits der klösterlichen Karpfenzucht dienten. Landschaftsprägend ist zudem der Große Kamp und die Lainsitz, die beide im waldreichen Mittelgebirge entspringen, sowie die Thaya, die namengebend für den Nationalpark Thayatal ist.

Das Weinviertel

Unweit östlich des Nationalparks Thayatal schließt das Weinviertel an. Das von Löss bedeckte, landwirtschaftlich weitgehend intensiv genutzte Gebiet ist in der Umgebung von Retz vom Weinbau geprägt. An jenen Stellen, wo der silikatische Untergrund an die Oberfläche dringt, sind, bedingt durch die Kombination aus Nährstoffarmut, Beweidung und trockenem Klima, wertvolle sekundäre Trockenrasen entstanden. Diese sind westlich von Retz als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen. Mit den Auwäldern um Donau, March und Thaya ist auch die größte zusammenhängende Auenlandschaft Mitteleuropas Teil des Österreichischen Grünen Bandes. Ein abwechslungsreiches Mosaik aus Pionierstandorten, Auwäldern, Überschwemmungswiesen oder Sonderstandorten wie Heißländen prägen diese interessante Landschaft, die aufgrund ihrer Vielgestaltigkeit eine Menge an Tier- und Pflanzenarten beheimatet. 

Die Bergkuppen der Hainburger Berge werden als letzte Ausläufer der Karpaten angesehen. Der silikatische Untergrund, überdeckt von karstfähigen Kalken sowie das trocken-warme pannonische Klima bieten ideale Bedingungen für artenreiche Trockenbiotope. Alleine die Hundsheimer Berge beheimaten 1 350 Schmetterlingsarten und auch die endemische Hainburger Federnelke kommt hier vor.

Neusiedlersee-Seewinkel

Mit dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel ist ein weiterer Nationalpark im Grünen Band vertreten. Der westlichste Steppensee Europas ist vor ungefähr 13 000 Jahren in der letzten Eiszeit, entstanden. Der See wird von einem bis zu fünf Kilometer breiten Schilfgürtel eingefasst, der eine Ausdehnung von etwa 180 km2 erreicht. Der Nationalpark ist zugleich Ramsar-Schutzgebiet und UNESCO Welterbe. Das Besondere an diesem Nationalpark ist, dass er auch biogeographisch innerhalb eines Grenzgebietes liegt. Hier trifft man auf engstem Raum Pflanzen- und Tierarten aus dem alpinen, pannonischen, mediterranen, nordischen und sogar asiatischen Raum. Einzigartig ist weiters die mosaikartige Verteilung unterschiedlicher Habitate in einer vom Weinbau geprägten Kulturlandschaft. Hier liegen auch die einzigen Salzgewässer Österreichs, welche einen maximalen Wasserstand von etwa 60 cm erreichen können. Diese Lacken sind Extremlebensräume, da sie großen Wasserschwankungen unterliegen und aufgrund ihrer oftmals hohen Wassertemperaturen eine extreme Sauerstoffarmut aufweisen. Hinzu kommt noch ein schwankender Salzgehalt aus Glaubersalzen, Kochsalz, Natriumkarbonat und Bittersalzen, welche durch die Kapillarwirkung im Boden an die Oberfläche treten und einen Lebensraum für salztolerante Pflanzen schaffen. Der Neusiedlersee, die Lacken sowie die umliegenden Wiesen sind ideal für viele am Wasser brütende Vogelarten. Um diese Vielfalt an Arten und Lebensräumen zu erhalten, setzt man auf ein ausgewogenes Management.

Vom Neusiedlersee ins südoststeirische Hügelland

Trotz der vielerorts dominierenden Maisäcker ist dieser Abschnitt des Grünen Bandes aufgrund seines Klimas (pannonisches Steppengebiet) besonders reich an Trockenlebensräumen, welche gerade wegen des Mangels an vorhandenen Nährstoffen und Niederschlägen als äußerst artenreich gelten. So findet man im pannonischen Steppengebiet um den Neusiedlersee (z.B. Thenauriegel im südlichen Leithagebirge) geeignete Standorte für Trockenrasen, welche im Frühjahr eine besonders reiche Blütenpracht hervorbringen. Typische Vertreter sind hier die Küchenschelle, das gelbe Frühlings-Adonisröschen oder die Zwerg-Schwertlilie. Weiter im Südburgenland auf dem Rechnitzer Galgenberg findet man durch jahrhundertelange Beweidung entstandene Furchenschwingel-Trockenrasen, welche reich an zoologischen und botanischen Kostbarkeiten sind. Im Gebiet trifft man auf weit über 500 Schmetterlingsarten und sogar die Gottesanbeterin. Die Kutschenitza bildet im äußersten Südosten Österreichs die Grenze zu Slowenien. Unter pannonisch-illyrischem Klima treten an südexponierten Hängen orchideenreiche Halbtrockenrasen sowie feuchte Hochstaudenfluren und artenreiche Feuchtwiesen in den bachnahen Tallagen auf. Mit der Schachblumenwiese bei Luising ist eine weitere botanische Rarität im Grünen Band präsent. Die Schachblume, ein Frühjahrsblüher und Vertreter der Liliengewächse, wächst in Feuchtgebieten und auf zeitweilig überschwemmten Auwiesen und tritt hier als Randvorkommen der Niederungen der Kleinen Ungarischen Tiefebene auf.

Ein Fluss als Grenze – die Grenzmur

Folgt man der Kutschenitza, die im Südosten der Steiermark die Grenze zu Slowenien bildet, gelangt man bei Bad Radkersburg zur steirischen Grenzmur. Das Grüne Band verläuft zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg etwa 34 km entlang der Grenzmur. Typische Auwälder des Alpenvorlandes säumen die Mur auf dieser Strecke. Die Flatterulmen-Eschen- oder Grauerlen-Auwälder werden von Auwiesen unterbrochen, welche zum Teil natürlichen aber auch kulturellen Ursprunges sind. Mehrere Begleitbäche und Altarme begleiten die Mur und bieten einer Reihe von Amphibien und Vögeln einen wertvollen Lebensraum. Mit 70 Brutvogelarten weist die Grenzmur einen besonderen Vogelreichtum auf. Während der Flussregenpfeifer an Gleitufern geeignete Brutbedingungen vorfindet, haben der Eisvogel und die Uferschwalbe die Möglichkeit, an Prallufern ihre Nisthöhlen anzulegen. Besonders zu erwähnen ist weiters das Auftreten des Bibers, welcher von Ungarn in die Steiermark zurückgekehrt ist.
Auwald an der Grenzmur. (Foto: G.K. Lieb)

Das Südsteirische Weinland

Diese Region entlang des Grünen Bandes ist eine vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft, die sich abwechslungsreich aus Weinbergen, Laubwäldern und bewaldeten Klammen mit kleinen Bächen zusammensetzt. Die Grenze während des Kalten Krieges war hier nie so scharf, es gab stellenweise weder Grenzzäune, Stacheldraht oder Mienen und sogar Grenzübergänge gehörten vielerorts zur Tagesordnung, da die Weinbauern doch Zutritt zu ihren Weingärten im Nachbarland benötigten. Das Landschaftsschutzgebiet Soboth-Radelpass beinhaltet die südlichsten Ausläufer der Koralm, wo ab und zu Braunbär, Luchs oder Wildkatze über die Grenze von Slowenien in die Steiermark einwandern. Im Kontrast zu den sonst eher sanften Hügeln des Weinlandes stehen die tief eingeschnittenen, bewaldeten Klammen der Windischen Bühel an den Nordhängen der höheren Grenzhügel. Neben zahlreichen unbenannten Klammen sind die Heiligengeistklamm und die Altenbachklamm besonders hervorzuheben. Charakteristische Laubwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil umgeben die beiden Klammen und bieten damit Käferarten wie dem Bock- und dem Hirschkäfer oder dem Feuersalamander geeignete Habitate. Während die Altenbachklamm aus geologischer Hinsicht eine Besonderheit darstellt, ist die Heiligengeistklamm aufgrund ihrer zahlreichen Quellen zu nennen. Hier kommt die mit 12 cm größte Libelle Europas (Riesenquelljungfer) sowie die von der EU geschützte Spanische Flagge vor.

Die Karawanken

Beginnend mit der Koralm im Osten folgt das Grüne Band in westlicher Richtung dem Verlauf der Karawanken zum Dreiländereck Italien, Slowenien und Österreich. Während der bisherige Verlauf des Grünen Bandes Österreichs fast ausschließlich in einer Seehöhe von etwa 300 m verlief, umfasst dieser letzte Abschnitt durchwegs Landschaften, die auf über 1000 oder sogar 2000 m Seehöhe gelegen sind. Ein besonderer Artenreichtum an Pflanzen und Tieren kommt einerseits durch zusätzliche illyrische Klimaeinflüsse aus dem Mittelmeerraum und andererseits durch den Wechsel von sonnenexponierten Südhängen mit tief eingeschnittenen, schattigen Schluchten zustande. Unterschiedliche Bewirtschaftungsweisen führten zu einer mosaikartig strukturierten Kulturlandschaft aus Äckern, Wäldern, Almen und bunten Blumenwiesen. Die Region überrascht mit einer Vielzahl an besonderen naturräumlichen Kostbarkeiten, die aufgrund ihrer zum Teil isolierten Lage eine Reihe von endemischen, also nur hier vorkommenden, Pflanzenarten aufweisen. Es erstaunt daher nicht, dass man hier auf besonders viele geschützte Landschaften trifft. So beispielsweise die Trögerner Klamm, eine drei Kilometer lange Schlucht in den Koschuta Vorbergen, die ob ihrer großen Naturnähe und ihres großen Pflanzenreichtums als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Eine der schönsten Tropfsteinhöhlen und zugleich Naturdenkmal findet man am 2139 m hohen Hochobir. Ebenfalls ein Naturdenkmal ist die Tscheppa Schlucht mit dem 26 Meter hohen Tschauko-Wasserfall. Als floristische Besonderheiten gelten die Fronwiesen am Rande des Rosentals und die Narzissenwiesen Südkärntens sowie Nordsloweniens. Nahe des Dreiländerecks liegt der Nationalpark Triglav mit dem 2864 m hohen gleichnamigen Zentralberg und höchsten Berg der Julischen Alpen. Den Abschluss macht das Soča-Tal mit der weltweit größten Forelle – der Marmorata.


Quelle und Bearbeiter

Quellenverzeichnis

Literatur:
Gepp J. (Hrsg.) (2010): Österreichs Perlen am grünen Band Europas. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra.

Gepp J. und Schneider A. (2012): Am Grüne Band Österreichs. Vom Eisernen Vorhang zum Naturjuwel. Leykam Buchverlagsgesellschaft, Graz.

Wrbka T., Zmelik K. und Grünweis F. (Hrsg.) (2009): Das Grüne Band Europas-Grenze. Wildnis. Zukunft. – Eine Kooperation von Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas, den Oberösterreichischen Landesmuseen und der Universität Wien. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra.

Internetquellen:
Grünes Band Deutschland: http://www.erlebnisgruenesband.de/schrift-normal/startseite.html [06.07.2012].

Naturschutzbund: https://naturschutzbund.at/das-gruene-band-oesterreich.html [26.01.201].

Kartengrundlage:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachstelle GIS

Lehrplan Volksschule, Sachunterricht: 
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_vs_7_su_14051.pdf?61ec03

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Unterstufe/NMS:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/ahs9_784.pdf?61ebyf

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Oberstufe:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Lehrplan Biologie und Umweltkunde, AHS Unterstufe/NMS: 
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/ahs5_779.pdf?61ebyf

Lehrplan Biologie und Umweltkunde, AHS Oberstufe:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Lehrplan Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, AHS Oberstufe: 
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Lehrpläne BHS (HLW und Tourismusschulen, HAK, HTL, BAfEP):
https://www.abc.berufsbildendeschulen.at/downloads/?kategorie=24

Autorinnen und Autoren

Text:
Mag. Patrick Schwager, MSc (2012)

Kartengestaltung:
Mag. Patrick Schwager, MSc (2012), Mag.a Bernadette Kreuzer (2019)

Lehrplanbezüge:
Mag. Michael Lieb

Mögliche Lernziele:
Mag. Michael Lieb

Web-Bearbeitung:
Mag.a Bernadette Kreuzer (2019)

Redaktionelle Bearbeitung:
Nora Schopper BA MSc


Didaktik

Fächerübergreifendes und projektorientiertes Arbeiten ist in allen Schulstufen zu fördern. Dieser Themenbereich eignet sich besonders gut zur Zusammenarbeit mit den Unterrichtsfächern Biologie und Geschichte. Einsatzmöglichkeiten dieser Materialien in unterschiedlicher Intensität
bieten sich in allen Schulstufen, da dieses Thema in weitere Unterthemen wie z.B. Naturschutz, Kultur- und Naturlandschaften sowie grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegliedert werden kann.

Die formulierten Lehrplanbezüge versuchen das jeweilige Thema mit verschiedenen Lehrplaninhalten bzw. Lehrplanforderungen zu verknüpfen. Die möglichen Lernziele, welche mittels des Themas des Schulatlas erreicht werden sollen bzw. können, orientieren sich an den in den Lehrplänen enthaltenen Lerninhalten bzw. -zielen.  Wichtig ist dabei zu beachten, dass die alleinige Bearbeitung der Themen und Arbeitsmaterialien des Schulatlas Steiermark die Erreichung der Lernziele nicht garantieren kann. Eine Einbettung dieser in eine umfassendere, sinnvolle sowie zielorientierte Unterrichtsvorbereitung ist dafür notwendig.

Lehrplanbezüge und Lernziele für die „Grundstufe“ sind immer auf den Sachunterricht ausgelegt. Jene der „Sekundarstufe I“ und „Sekundarstufe II“ beziehen sich auf den aktuell gültigen AHS-Lehrplan, wobei erstgenanntes auch die MS umfasst. Bei Lehrplanbezügen und Lernzielen der BHS-Schulformen, sofern nichts zusätzlich in Klammer angemerkt ist, sind folgende Fächer gemeint: HLW und Tourismusschulen =  Globalwirtschaft, Wirtschaftsgeografie und Volkswirtschaft; HAK = Geografie (Wirtschaftsgeografie); HTL= Geografie, Geschichte und Politische Bildung; BAfEP = Geografie und Wirtschaftskunde. Nach den formulierten Lernzielen ist in Klammer der Bezug zum jeweiligen Lehrplan und Unterrichtsfach sowie der jeweilige Anforderungsbereich (AFB I, II, III) angegeben.

Lehrplanforderungen Grundstufe II

Erfahrungs- und Lernbereich Natur:
Verantwortungsbewusstes Verhalten gegenüber der Natur.
Aus der Einsicht in biologische Zusammenhänge die Nutzung der Natur und deren Auswirkungen erkennen und bewerten lernen, möglichst an einfachen Beispielen der unmittelbaren Umgebung der Schülerinnen und Schüler.

  • die Notwendigkeit von Gesetzen und Maßnahmen zur Erhaltung der Natur verstehen (z.B. Pflanzen- und Tierschutz, Schutzgebiete).

Erfahrungs- und Lernbereich Raum:
Räume erschließen, dabei grundlegende geographische Einsichten und Informationen gewinnen.
Kenntnisse über wichtige Bauwerke, Sehenswürdigkeiten, regionalen Besonderheiten etc. des Wohnortes/des Wohnbezirkes erwerben.

  • Übersichten über die Lage einzelner Landschaften erarbeiten (Orte, Flüsse, Gebirge, Verkehrswege) und dabei Verständnis für Zusammenhänge anbahnen (z.B. Landschaft, Siedlung, Wirtschaft).  
  • Das Beziehungs- und Wirkungsgefüge von Mensch und Landschaft an einem Beispiel (zentrale Lage – Verkehrsknoten – Industrie, schöne Landschaft – Fremdenverkehrszentrum) verstehen lernen.
  • Einen ersten Überblick über Österreich gewinnen.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde

2. Klasse:
Der Dienstleistungsbereich:

  • Erfassen der wirtschaftlichen Bedeutung von Freizeit und Tourismus.

4. Klasse:
Gemeinsames Europa – vielfältiges Europa:

  • Die Vielfalt Europas – Landschaft, Kultur, Bevölkerung und Wirtschaft – erfassen.
  • Informationen über ausgewählte Regionen und Staaten gezielt sammeln und strukturiert auswerten.
  • Erkennen, dass manche Gegenwarts- und Zukunftsprobleme nur überregional zu lösen sind, um damit die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit gesamteuropäischen Fragen zu fördern.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde

2. Klasse:
Ökologie und Umwelt:

  • Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Ökosysteme Wald und heimisches Gewässer zu analysieren und zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren Ursache und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen an konkreten Beispielen demonstriert werden.

3. Klasse:
Ökologie und Umwelt:

  • Positive wie negative Folgen menschlichen Wirkens sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ökosystem Boden zu analysieren und zu hinterfragen. Umweltprobleme, deren Ursachen und Lösungsvorschläge sind zu erarbeiten. Umwelt-, Natur- und Biotopschutz sollen an konkreten Beispielen demonstriert werden.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde

5. Klasse (1. und 2. Semester): 
Die soziale, ökonomisch und ökologisch begrenzte Welt.
Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen reflektieren.

  • Gliederungsmöglichkeiten der Erde nach naturräumlichen, kulturellen, politischen und ökonomischen Merkmalen analysieren.   
  • Interessensgebundenheit von Gliederungen vergleichen.
  • Geographien durch Zonierungen/Gliederungen/Grenzziehungen machen und reflektieren.

6. Klasse (3.Semester):
Kompetenzmodul 3:
Vielfalt und Einheit – Das neue Europa.
Außerwert- und Inwertsetzung von Produktionsgebieten beurteilen.

  • Eignung von Räumen für die Tourismusentwicklung sowie Folgen der Erschließung beurteilen.

6. Klasse (4. Semester):
Kompetenzmodul 4:
Vielfalt und Einheit – Das neue Europa.
Regionale Entwicklungspfade vergleichen.

  • Anhand ausgewählter Beispiele die Veränderungen in Raum, Wirtschaft und Gesellschaft durch Beitritt und Mitgliedschaft in der Europäischen Union erörtern.
  • Die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit für die Raumentwicklung erfassen.

7. Klasse (6. Semester): 
Kompetenzmodul 6:

Naturräumliche Chancen und Risiken erörtern.

  • Geoökologische Faktoren und Prozesse erklären.   
  • Naturräumliche Gegebenheiten als Chance der Regionalentwicklung erkennen.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Biologie und Umweltkunde

6. Klasse (3. Semester):
Kompetenzmodul 3:

  • Vernetzte Systeme: Ökologie, Ökonomie und Nachhaltigkeit.

7. Klasse (6. Semester): 
Kompetenzmodul 6:

  • Charakteristika nachhaltiger Entwicklung (an Hand eines ausgewählten regionalen und/oder globalen Beispiels).

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung

8. Klasse (7. Semester):
Kompetenzmodul 7:
Wesentliche Transformationsprozesse im 20. und 21. Jahrhundert und grundlegende Einsichten in das Politische.

  • Österreich als Teil der europäischen und globalen Entwicklung im 20. und 21. Jahrhundert.
  • europäische Integrationsbestrebungen und Globalisierungsprozesse – Chancen und Konfliktpotenziale.

Lehrplanforderungen BHS  

HAK:
II. Jahrgang (4. Semester):
Kompetenzmodul 4:
Wirtschafts- und Lebensraum Österreich:

  • Naturräumliche Nutzungspotenziale, Wirtschaftsstandort, Infrastruktur und Raumplanung, Tourismus.

HLW und Tourismusschulen:
III. Jahrgang (5. Semester):
Kompetenzmodul 5:

  • Nutzung von Naturräumen.

V. Jahrgang (9.Semester):
Kompetenzmodul 9:
Österreich:

  • Naturräumliche Voraussetzungen und Nutzungen.
  • Bevölkerungsentwicklung, Migration, Arbeitsmarkt.
  • Wirtschaftsregionen und Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen, Tourismus, Energie, Verkehr).

BAfEP:
I. Jahrgang (1. und 2. Semester):
Bereich „Naturräume“:

  • Landschaftsökologische Zonen, wirtschaftliche Nutzung.

Die Schülerinnen und Schüler können…

  • das grüne Band als überregionale Maßnahme zur Erhaltung der Natur verstehen. (Grundstufe II)
  • die österreichischen Teile des Grünen Bandes nennen und kartographisch zuordnen. (Grundstufe II / AFB I)
  • die Bedeutung des Tourismus, unter Bezugnahme von Schutzgebieten, für die österreichische Wirtschaft veranschaulichen. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB I)
  • Naturschutzmaßnahmen als Gegenwarts- und Zukunftsprobleme darstellen, welche überregional zu lösen sind und dies durch Beispiele veranschaulichen. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB I)
  • Umwelt- und Naturschutz an konkreten Beispielen darstellen. (Sekundarstufe I – Biologie und Umweltkunde / AFB II)
  • Schutzgebiete in Österreich als Beispiel für Tourismusentwicklung von Räumen sowie Folgen der Erschließung beurteilen. (Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB III)
  • geographische Zonierungen und Gliederungen anhand eines Beispiels analysieren. (Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II)
  • Beispiele für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung anhand des Grünen Bandes diskutieren. (Sekundarstufe II – Biologie und Umweltkunde / AFB III)
  • das grüne Band als eine europäische Integrationsbestrebung in seiner historischen Dimension erfassen und dessen Vor- und Nachteile aus Sicht verschiedener Akteurinnen erörtern. (Sekundarstufe II – Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung / AFB III)
  • naturräumliche Nutzungspotenziale Österreichs anhand des Grünen Bandes veranschaulichen. (HAK / AFB I)
  • naturräumliche Gegebenheiten Österreichs in Verbindung mit deren ökotouristischer Nutzung beschreiben. (HLW und Tourismusschulen / AFB I)
  • Nutzungen natürlicher Lebensräume durch den Menschen exemplarisch anhand des Grünen Bandes analysieren. (BAfEP / AFB II)

So vielgestaltig sich die Natur auf diesen 12 500 km präsentiert, so vielfältig sind auch die Traditionen, Wertevorstellungen und Interessen aller Beteiligten, die wiederum die Rahmenbedingungen für den Naturschutz gestalten. Diese Tatsache macht Naturschutz in dieser Form zu einer Herausforderung. Zusammenarbeit lautet die Devise für die Vielzahl an regionalen und internationalen Akteurinnen und Akteuren rund um das Grüne Band. Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind ein entscheidender Punkt bei einem Naturschutzprojekt von internationalen Dimensionen. 
Stand die ehemalige Grenze zwischen Ost und West in der Vergangenheit für Trennung, so ist sie heute, in einer Zeit, in der Grenzen zunehmend an Bedeutung verlieren, ein Symbol für Vernetzung und Zusammenarbeit – sowohl in ökologischer als auch in kultureller Hinsicht. Karte und Text geben einen Überblick über ein visionäres Projekt zum Schutze der Natur und vermitteln gleichzeitig wie wichtig es ist, über den viel zitierten Tellerrand hinauszublicken, um damit etwas Größeres zu erreichen.