4.4 Tourismus

4.4 Tourismus

Einleitung

Der Tourismus spielt für die Steiermark als Wirtschaftsfaktor eine wesentliche Rolle. In der Nächtigungsstatistik des Tourismusjahres 2017/18 liegt die Steiermark an fünfter Stelle aller österreichischen Bundesländer (hinter Tirol, Salzburg, Wien und Kärnten). Besonders beliebt ist die Steiermark als Reiseziel für österreichische Gäste, bei den Inländernächtigungen liegt unser Bundesland österreichweit an erster Stelle.

Didaktik

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Erklärung

Ausgewählte touristische Einrichtungen

Die Steiermark wird in acht Tourismusregionalverbände unterteilt, welche in der Karte „4.1.1 Ausgewählte touristische Einrichtungen“ durch die farblich differenzierten Flächen dargestellt werden. Die Region Thermenland Steiermark-Oststeiermark ist außerdem nocheinmal unterteilt dargestellt. Diese Regionalverbände ergeben sich aus dem Zusammenschluss von Gemeinden, die ein gemeinsames oder gleichartiges Tourismusangebot haben und die als Region eine Einheit bilden. Über Antrag der betroffenen Gemeinden ist ein derartiger Verband durch die Landesregierung zu verordnen. Statistisch werden nur jene Gemeinden erfasst, die durch Erreichen von Mindestwerten (Nächtigungszahl, Nächtigungsintensität und spezifischer Tourismusumsatz) als Tourismusgemeinden klassifiziert sind.

Die Regionen heißen:

– Ausseerland-Salzkammergut
– Hochsteiermark
– Region Graz
– Schladming-Dachstein
– Gesäuse
– Südsteiermark
– Thermenland Steiermark-Oststeiermark
– Urlaubsregion Murau-Murtal

Die Einzelsignaturen der Karte zeigen eine Auswahl von Freizeiteinrichtungen, die als Anziehungspunkte für den Tourismus gelten. Dabei wurden folgende Kategorien unterschieden:

Heil- und Thermalbäder:

Die therapeutische Wirkung der in der Karte angeführten Bäder beruht auf der Nutzung von Thermalquellen. Ein besonders dichtes Angebot von Thermalbädern bietet der Osten der Steiermark. Welche touristische Bedeutung die Thermen für die Region haben, wird in den Karten, die die Zahl der Nächtigungen darstellt, deutlich.

Nicht von Thermalquellen gespeist werden folgende zwei Ausnahmen in dieser Kategorie: In Bad Aussee setzt man auf die Sole aus dem Altausseer Salzberg als Heilmittel. Beim  Asia Spa in Leoben handelt es sich weniger um ein Heilbad als vielmehr um eine Kombination aus Erlebnisbad und Wellnessoase. Da diese beiden Bäder thematisch jedoch gut in diese Kategorie passen, wurden sie ebenfalls erfasst. 

Golfplätze:

Die 26 Golfplätze bzw. Golfclubs der Steiermark sind über das gesamte Landesgebiet verteilt. So hat der golfspielende Gast die Wahl zwischen diversen Kulissen, von der Bergwelt im Nordwesten zum Hügelland im Südosten. Golfurlaube werden oft in Kombination mit Kultur und Wellness angeboten. Ihre Konzentration in der Nähe von Thermen und rund um die an kulturellem Angebot reiche Stadt Graz geht aus der Karte deutlich hervor.

Schigebiete:

Die Dachstein-Tauern Region ist die einzige der Steiermark, die sowohl im Angebot als auch in der Nachfrage mit den großen westösterreichischen Wintersportdestinationen vergleichbar ist. Bei der Darstellung der Schigebiete werden drei Größenordnungen, abhängig von der Anzahl der Pistenkilometer unterschieden. So wird vor allem die Häufung größerer Gebiete im Nordwesten der Steiermark veranschaulicht. Um die Karte nicht zu überladen wurde auf die Darstellung der Schigebiete mit weniger als fünf Pistenkilometern verzichtet.

Themenstraßen:

Als besonders attraktiv und sehenswert gelten die Landschaften entlang der steirischen Themenstraßen, weshalb folgende Auswahl in die Karte aufgenommen wurde:

– Apfelstraße
– Blumenstraße
– Eisenstraße
– Holzstraße
– Schlösserstraße
– Weinstraßen

(Eine Karte 1: 200 000 (A0) mit weiteren tourismusspezifischen Inhalten wird im Rahmen des „Umweltatlas Steiermark“ geführt. Diese Karte kann auch unter www.SCHULATLAS.at über den Menüpunkt „SHOP“ erworben werden.)

Erklärung

Nächtigungen im Tourismusjahr 2017/18 (Gemeindeebene)

Auch in dieser Karte wurden die Zahlen des Tourismusjahres 2017/18 herangezogen, um die Verteilung der Nächtigungen in den Gemeinden darzustellen. Die Kreisdiagramme unterteilen sich wiederum in Sommer- und Winternächtigungen, die Größe des Kreises lässt auf die Gesamtnächtigungszahl schließen. In die Darstellung wurden jene Gemeinden aufgenommen, die im oben genannten Zeitraum mehr als 10 000 Nächtigungen verbuchen konnten. An erster Stelle in diesem Gemeinderanking steht Schladming, gefolgt von der Landeshauptstadt Graz. Hohe Nächtigungszahlen weisen neben Schladming auch die anderen Wintersportdestinationen im Nordwesten der Steiermark und die Gemeinden mit Thermentourismus im Osten auf.

Bei der Verteilung von Sommer- bzw. Winternächtigungen zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Bezirkskarte: Im Nordwesten überwiegen zumeist die Winternächtigungen, im Süden und Osten dominiert der Sommertourismus deutlich. Erwähnenswerte Ausnahmen bilden einerseits die drei Ausseerlandgemeinden, die durch die traditionelle Sommerfrische geprägt sind und andererseits die Thermengemeinden, die ein relativ ausgeglichenes Verhältnis der Sommer- und Winternächtigungen zeigen.

Erklärung

Entwicklung der Nächtigungszahlen in den Bezirken 1960 – 2015

Die Karte veranschaulicht die Nächtigungszahlen der Tourismusjahre 1960 bis 2015 in Fünf-Jahres-Schritten, die Balken wurden unterteilt in In- und Ausländernächtigungen. Markant tritt der Bezirk Liezen hervor, der bereits im Berichtsjahr 1960 einen Wert aufwies, den die meisten anderen Bezirke bis heute nicht erreichen konnten. Mit großen Schritten stieg hier die Anzahl der Nächtigungen bis zum Jahr 1980, wobei die Zahlen der in- bzw. ausländischen Gäste gleichermaßen wuchsen und sich stets etwa die Waage hielten. Einen ähnlich hohen Anteil an ausländischen Gästen weisen die Bezirke Murau und Graz auf, ein Indiz dafür, dass die Wintersportdestinationen in den Bezirken Liezen und Murau und das kulturelle Angebot der Landeshauptstadt für einen hohen Anteil an ausländischen Gästen sorgen.

Die Entwicklung der Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark nahm einen miteinander vergleichbaren Verlauf. Ein sukzessiver Anstieg der Nächtigungszahlen, der mit der Inbetriebnahme der Thermen in Loipersdorf bei Fürstenfeld und Radkersburg im Jahr 1978 einhergeht, ist zu beobachten. 1997 wurde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld das Rogner Bad Blumau eröffnet, was in der Grafik durch einen deutlichen Knick sowohl in der Gesamtnächtigungszahl als auch bei den Ausländernächtigungen zu erkennen ist. Die Therme Bad Waltersdorf hat für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld insofern Bedeutung, als dass einem Rückgang der Nächtigungen im Bezirk durch ihre Eröffnung 1984 entgegengewirkt wurde. Ohne die Nächtigungen der Thermengäste nähme die Grafik wohl einen ähnlichen Verlauf wie die der Bezirke Weiz und Bruck-Mürzzuschlag. In den 1970er Jahren beliebte Sommerfrischeziele, müssen sie seit 1975 bzw. 1980 Rückgänge hinnehmen. Seit dem Tourismusjahr 2005 konnten Bruck-Mürzzuschlag und Weiz zumindest wieder etwas aufholen.

Für Leibnitz sind geringe Zuwächse in den 1980er Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts erwähnenswert, ein Umstand, der auf den steigenden Bekanntheitsgrad verschiedener Ausflugsziele entlang der Weinstraßen zurückzuführen ist.

Ganz deutlich zu erkennen ist auch eine Steigerung der Nächtigungszahlen im Bezirk Murtal vom Vergleichsjahr 2010 auf das Jahr 2015. Verantwortlich dafür ist die Wiedereröffnung der Rennstrecke in Spielberg im Jahr 2001. Mehrere Motorsportveranstaltungen ziehen seitdem Gäste aus dem In- und Ausland an.

Die Bezirke Leoben, Deutschlandsberg und Voitsberg haben keine große touristische Relevanz. Die Nächtigungszahlen bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau und unterliegen kaum Schwankungen.

Erklärung

Nächtigungsdichte im Tourismusjahr 2017/18 (Bezirksebene)

Unter Nächtigungsdichte versteht man die Zahl der Nächtigungen pro Einwohner in einem bestimmten Zeitraum und Gebiet. In der vorliegenden Karte wurden die Nächtigungszahlen der Bezirke im Tourismusjahr 2017/18 herangezogen. Der Stand der Einwohnerzahlen ist der vom 1.1.2019 (Quelle: Zentrales Melderegister).

Tabelle 1: Nächtigungen und Nächtigungsdichte in der Steiermark nach Bezirken im Tourismusjahr 2015/16

Wie aus der Darstellung der oben genannten Karte hervorgeht, liegt der Bezirk Liezen in Bezug auf die Nächtigungszahlen mit großem Abstand an erster Stelle. Dieser Vorsprung ergibt sich jedoch nicht ausschließlich aus der im Vergleich zu den anderen Bezirken größeren Fläche. Die traditionellen Fremdenverkehrsdestinationen im Ausseerland-Salzkammergut und der starke Wintertourismus in Schladming und den Nachbargemeinden verhelfen dem Bezirk zu dem Vorsprung gegenüber den anderen steirischen Bezirken, was in oben stehender Tabelle zahlenmäßig verdeutlicht wird.
Was die Nächtigungsdichte betrifft, sind weiters die durch Thermentourismus geprägten Bezirke Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark erwähnenswert. Auch der ländlich geprägte Bezirk Murau sticht auf Rang zwei aus der Statistik hervor, der Abstand zum Bezirk Liezen ist hier jedoch schon beträchtlich.

Die Werte aller anderen Bezirke liegen weit darunter. Der Landeshauptstadt Graz kommt trotz Rang 3 bei der Nächtigungsgröße aufgrund ihrer hohen Einwohnerzahl in der Rangliste der Nächtigungsdichte kaum eine Bedeutung zu.

Erklärung

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Tourismusjahr 2017/18

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer wird ermittelt, indem man die Zahl der Übernachtungen durch die Zahl der Ankünfte dividiert. Dieser Indikator gibt Auskunft über den Zeitraum des Verbleibs der Gäste in Beherbergungsbetrieben einer bestimmten Region. Die Werte liefern Hinweise auf die vorwiegende Art des Tourismus. Geschäfts- und Städtetourismus sind durch eine kürzere Aufenthaltsdauer gekennzeichnet, Erholungs- und Kurtourismus weisen eine längere Aufenthaltsdauer auf. Ausländische Gäste bleiben naturgemäß länger als Inländer.

Diese Gegebenheiten spiegeln sich in der vorliegenden Karte wider. Die ländlichen Gebiete mit langer touristischer Tradition in der westlichen Obersteiermark sowie der seit jeher für den Kurtourismus bekannte Bezirk Südoststeiermark weisen eine tendenziell längere Aufenthaltsdauer auf als der Rest der Steiermark.
 
Die kürzeste Aufenthaltsdauer ist in der durch Geschäfts- und privaten Städtetourismus geprägten Landeshauptstadt zu finden. Hier bleiben inländische Gäste durchschnittlich 1,6 Tage, ausländische Gäste 1,9 Tage. Die niedrigen Werte im Bezirk Leibnitz sind durch den Ausflugstourismus in die Weingegend zu erklären, im Rahmen dessen Gäste oft nur ein oder zwei Nächte bleiben. Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist grundsätzlich auch ein traditionelles Urlaubsziel, weist aber trotzdem eine relativ geringe durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf. Verantwortlich dafür ist der moderne Pilger- und Wallfahrtstourismus nach Mariazell.

Während die Reisehäufigkeit steigt, ist die Dauer der Urlaube seit langer Zeit im Sinken begriffen. Urlaube von zwei oder mehr Wochen sind selten geworden. Wie aus der folgenden Abbildung 1 hervorgeht, hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Steiermark seit 1980 fast halbiert.

Abb. 1: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Gästen in der Steiermark 1980 bis 2016

In den frühen Achtzigerjahren hatte der Sommertourismus in Bezug auf die durchschnittliche Aufenthaltsdauer noch die Nase vorn, wurde jedoch bald vom Wintertourismus überholt. Anfang der Neunzigerjahren waren die Werte der Sommer- und Winterhalbjahre annährend gleich. Seitdem ist die Aufenthaltsdauer in der Steiermark im Winterhalbjahr länger als im Sommerhalbjahr. Im Tourismusjahr 2017/18 betrug sie im Winter 3,3, im Sommer 3 Tage.


Quelle und Bearbeiter

Quellenverzeichnis

Karten- und Datengrundlage:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, A7 Landes- und Gemeindeentwicklung, Referat Statistik und Geoinformation

Internetquellen:
Statistik Austria: www.statistik.at
Landesstatistik Steiermark: www.statistik.steiermark.at
Steirische Tourismus GmbH: www.steiermark.com

Lehrplan Volksschule, Sachunterricht:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_vs_7_su_14051.pdf?61ec03

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Unterstufe/NMS:
https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/lp/ahs9_784.pdf?61ebyf

Lehrplan Geographie und Wirtschaftskunde, AHS Oberstufe:
https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568

Lehrpläne BHS (HLW und Tourismusschulen, HAK, HTL, BAfEP): 
https://www.abc.berufsbildendeschulen.at/downloads/?kategorie=24

Autorinnen und Autoren

Text:
Mag.a Bernadette Ebner (2007, 2019)

Kartengestaltung:
Mag.a Bernadette Ebner (2007, 2019)

Lehrplanbezüge:
Mag. Michael Lieb

Mögliche Lernziele:
Mag. Michael Lieb

Web-Bearbeitung:
Mag.a Bernadette Ebner & Mag.a Edeltraud Pirker

Redaktionelle Bearbeitung:
Nora Schopper BA MSc


Didaktik

Die formulierten Lehrplanbezüge versuchen das jeweilige Thema mit verschiedenen Lehrplaninhalten bzw. Lehrplanforderungen zu verknüpfen. Die möglichen Lernziele, welche mittels des Themas des Schulatlas erreicht werden sollen bzw. können, orientieren sich an den in den Lehrplänen enthaltenen Lerninhalten bzw. -zielen.  Wichtig ist dabei zu beachten, dass die alleinige Bearbeitung der Themen und Arbeitsmaterialien des Schulatlas Steiermark die Erreichung der Lernziele nicht garantieren kann. Eine Einbettung dieser in eine umfassendere, sinnvolle sowie zielorientierte Unterrichtsvorbereitung ist dafür notwendig.

Lehrplanbezüge und Lernziele für die „Grundstufe“ sind immer auf den Sachunterricht ausgelegt. Jene der „Sekundarstufe I“ und „Sekundarstufe II“ beziehen sich auf den aktuell gültigen AHS-Lehrplan, wobei erstgenanntes auch die MS umfasst. Bei Lehrplanbezügen und Lernzielen der BHS-Schulformen, sofern nichts zusätzlich in Klammer angemerkt ist, sind folgende Fächer gemeint: HLW und Tourismusschulen =  Globalwirtschaft, Wirtschaftsgeografie und Volkswirtschaft; HAK = Geografie (Wirtschaftsgeografie); HTL= Geografie, Geschichte und Politische Bildung; BAfEP = Geografie und Wirtschaftskunde. Nach den formulierten Lernzielen ist in Klammer der Bezug zum jeweiligen Lehrplan und Unterrichtsfach sowie der jeweilige Anforderungsbereich (AFB I, II, III) angegeben.

Lehrplanforderungen Grundstufe II

Erfahrungs- und Lernbereich Raum:
Räume erschließen, dabei grundlegende geographische Einsichten und Informationen gewinnen.
Kenntnisse über wichtige Bauwerke, Sehenswürdigkeiten, regionalen Besonderheiten etc. des Wohnortes/des Wohnbezirkes erwerben.

  • Übersichten über die Lage einzelner Landschaften erarbeiten (Orte, Flüsse, Gebirge, Verkehrswege) und dabei Verständnis für Zusammenhänge anbahnen (z.B. Landschaft, Siedlung, Wirtschaft).
  • Das Beziehungs- und Wirkungsgefüge von Mensch und Landschaft an einem Beispiel (zentrale Lage – Verkehrsknoten – Industrie, schöne Landschaft – Fremdenverkehrszentrum) verstehen lernen.
  • Übersicht über das eigene Bundesland gewinnen (beispielhaft über Verkehrswege, politische Bezirke, Wirtschaft und Kultur sprechen).

Erfahrungs- und Lernbereich Wirtschaft:
Einsicht in wirtschaftliche Zusammenhänge und dementsprechend eigenverantwortliches Handeln anbahnen. 
An einfachen Beispielen Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Umwelt erkennen.

  • Die wirtschaftliche Bedeutung der Freizeitgestaltung kennen (Freizeiteinrichtungen, Freizeitaktivitäten, Urlaub, Reisen, …).

Lehrplanforderungen Sekundarstufe I- Geographie und Wirtschaftskunde

1. Klasse:
Wie Menschen in unterschiedlichen Gebieten der Erde leben und wirtschaften:

  • Erkennen, dass sich Menschen in ihren Lebens- und Konsumgewohnheiten auf regionale und kulturelle Voraussetzungen einstellen und dass die Lebensweise einem Wandel unterliegt.

2. Klasse:
Der Dienstleistungsbereich:

  • Erkennen der Vielfalt des Dienstleistungsbereichs sowie Verständnis für seine zunehmende Bedeutung im Wirtschaftsleben.
  • Erfassen der wirtschaftlichen Bedeutung von Freizeit und Tourismus.

3. Klasse:
Gestaltung des Lebensraums durch die Menschen:

  • Vergleichen unterschiedlicher Standortpotenziale zentraler und peripherer Gebiete an den Beispielen Verkehr, Infrastruktur, Versorgung und Umweltqualität. 

4. Klasse:
Gemeinsames Europa – vielfältiges Europa:

  • Die Vielfalt Europas – Landschaft, Kultur, Bevölkerung und Wirtschaft – erfassen.
  • Informationen über ausgewählte Regionen und Staaten gezielt sammeln und strukturiert auswerten.
  • Erkennen, dass manche Gegenwarts- und Zukunftsprobleme nur überregional zu lösen sind, um damit die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit gesamteuropäischen Fragen zu fördern.

Lehrplanforderungen Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde

6. Klasse (3. Semester):
Kompetenzmodul 3: 
Vielfalt und Einheit – Das neue Europa.
Außerwert- und Inwertsetzung von Produktionsgebieten beurteilen.

  • Strukturen und Wandel landwirtschaftlicher und industrieller Produktionsbedingungen in Europa vergleichen.  
  • Eignung von Räumen für die Tourismusentwicklung sowie Folgen der Erschließung beurteilen.

7. Klasse (5. Semester):
Kompetenzmodul 5:
Österreich – Raum – Gesellschaft – Wirtschaft.
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen.

  • Vor- und Nachteile des Wirtschaftsstandortes Österreich aus unterschiedlicher Sicht erarbeiten und mit anderen Staaten vergleichen.  
  • Entstehung regionaler Disparitäten analysieren.  
  • Auswirkungen regionaler Disparitäten auf das Alltagsleben und die Wirtschaft erläutern.

7. Klasse (6. Semester): 
Kompetenzmodul 6:
Österreich – Raum – Gesellschaft – Wirtschaft.
Naturräumliche Chancen und Risiken erörtern. 

  • Naturräumliche Gegebenheiten als Chance der Regionalentwicklung erkennen.
  • Naturräumliche sowie soziale Gegebenheiten und Prozesse als Ursachen ökologischer Probleme erörtern.

8. Klasse (7. Semester):
Kompetenzmodul 7:
Lokal – regional – global: Vernetzungen – Wahrnehmungen – Konflikte.
Politische Gestaltung von Räumen untersuchen.

  • Konstruktionen von Räumen und raumbezogenen Identitäten untersuchen.

Lehrplanforderungen BHS

HAK:
II. Jahrgang (4. Semester):
Wirtschafts- und Lebensraum Österreich:

  • Naturräumliche Nutzungspotenziale, demografische Strukturen, Wirtschaftsstandort, Infrastruktur und Raumplanung, Energie- und Verkehrspolitik, Tourismus.

HLW und Tourismusschulen:
III. Jahrgang (5. Semester):
Kompetenzmodul 5:

  • Nutzung von Naturräumen.

V. Jahrgang (10. Semester):
Kompetenzmodul 9:
Österreich:

  • Naturräumliche Voraussetzungen und Nutzungen.
  • Bevölkerungsentwicklung, Migration, Arbeitsmarkt.
  • Wirtschaftsregionen und Wirtschaftssektoren (Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen, Tourismus, Energie, Verkehr).

BAfEP:
I. Jahrgang (1. und 2. Semester):
Bereich „Naturräume“:

  • Landschaftsökologische Zonen, wirtschaftliche Nutzung.

IV. Jahrgang (7. Semester):
Kompetenzmodul 7:
Bereich „Ökonomie“:

  • Europa: Entwicklungen, ausgewählte Wirtschaftssektoren und -regionen, regionale Disparitäten.

Die Schülerinnen und Schüler können…

  • die wirtschaftliche Bedeutung der Freizeitgestaltung erkennen und diese anhand des steirischen Tourismus beschreiben. (Grundstufe II / AFB I)
  • die Einstellungen der Menschen in ihren Lebens- und Konsumgewohnheiten auf regionale und kulturelle Voraussetzungen beschreiben und auf konkrete Beispiele anwenden. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB I, II)
  • die wirtschaftliche Bedeutung von Freizeit und Tourismus anhand von Beispielen aus der Steiermark erklären. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II) 
  • die Wichtigkeit des Tourismus für die steirische und österreichische Wirtschaft erläutern und damit verbundene Aspekte als überregionale und europäische Phänomene darlegen. (Sekundarstufe I – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II) 
  • die Eignung von Räumen für die Tourismusentwicklung sowie Folgen der Erschließung exemplarisch anhand der Steiermark beurteilen. (Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB III) 
  • naturräumliche Gegebenheiten als Chance der Regionalentwicklung mit Fokus auf Tourismus analysieren. (Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II)
  • Konstruktionen von Räumen und raumbezogenen Identitäten hinsichtlich touristischer Erschließung untersuchen. (Sekundarstufe II – Geographie und Wirtschaftskunde / AFB II) 
  • den Wirtschaftsstandort Steiermark unter Berücksichtigung der touristischen Entwicklung regional differenziert darstellen. (HAK / AFB II)
  • die Wirtschaftssektoren Österreichs mit Fokus auf Tourismus im tertiären Sektor bewerten und diesen mit naturräumlichen Gegebenheiten in Verbindung setzen. (HLW und Tourismusschulen / AFB III)
  • touristische Nutzungen und Gefährdungen natürlicher Lebensräume durch den Menschen analysieren. (BAfEP / AFB II)
  • die Bedeutung des Tourismus für den tertiären Sektor in der Steiermark erläutern. (BAfEP / AFB II)

Touristische Nutzung und natürliche Umwelt stehen in enger Beziehung zueinander, denn viele Spielarten des Tourismus basieren in hohem Maß auf der naturräumlichen Ausstattung eines Raumes. Die Gestaltung der Erdoberfläche, das Klima und das Vorhandensein bestimmter natürlicher Elemente wie Gewässer oder spezielle Vegetation entscheiden über den Grad der touristischen Attraktivität eines Gebietes.
 
Umgekehrt beeinflusst aber auch die touristische Nutzung die natürliche Umwelt. Besonders durch das massive Auftreten von Touristen kann das ökologische Gleichgewicht eines Raumes schwer gestört werden. Durch eine steigende Zahl von Gästen wird auch mehr Infrastruktur benötigt (Unterkünfte, Parkplätze, Schigebiete etc.), deren Errichtung meist zum Nachteil der natürlichen Umwelt geschieht. Die Folgen touristischer Nutzung reichen von ästhetischen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes bis zu irreversiblen Schäden der Natur.
 
In den vergangenen Jahren wurden neue Einrichtungen immer unter Berücksichtigung der Umweltverträglichkeit geschaffen und ein bedeutender Trend geht in Richtung „sanfter Tourismus“, d.h. das Erleben der Natur soll im Vordergrund stehen.